Handelskammer Bozen
Wirtschaftsbarometer Handel

Wirtschaftsbarometer Handel

Zuversicht für das Jahr 2025

Data: 
Dienstag, 03. Dezember 2024
Uhrzeit: 

Das Geschäftsklima im Südtiroler Handelssektor bleibt insgesamt positiv und neun von zehn Unternehmen rechnen mit einer zumindest befriedigenden Ertragslage im kommenden Jahr. Allerdings sind erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Branchen zu beobachten. Dies ergibt sich aus der Herbstumfrage des Wirtschaftsbarometers vom WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen.

Die Stimmung im Großhandel bleibt allgemein positiv, trotz rückläufiger Umsätze in mehreren Branchen. Neun von zehn Unternehmen sind mit der Ertragslage im Jahr 2024 zufrieden und 93 Prozent blicken zuversichtlich auf das Jahr 2025. Optimismus herrscht vor allem in der Lebensmittelbranche und im Bereich Haushaltsgeräte und Elektronik: In diesen Sparten erwarten die Großhändler für das kommende Jahr steigende Umsätze und eine zumindest befriedigende, häufig sogar gute Rentabilität. Im Handel mit Maschinen und Geräten sind die Erwartungen zur Ertragslage ebenfalls positiv und auch die Baustoffbranche erhofft sich nach dem heurigen Umsatzrückgang eine kräftige Erholung des Geschäftsvolumens.

Im Einzelhandel sind die Aussichten ebenfalls positiv: Mehr als neun von zehn Kaufleuten geben an, dass sie mit der Rentabilität im Jahr 2024 zufrieden sind und ebenso viele erwarten für 2025 ein zumindest befriedigendes Betriebsergebnis. Besonders zuversichtlich sind die Betreiber von Supermärkten, Mini-Märkten und Kaufhäusern, die eine weitere Umsatzsteigerung erwarten. In der Einrichtungssparte sowie im Bekleidungs- und Schuhwarenbereich rechnen die Einzelhändler hingegen mit einem Rückgang des Umsatzes.

Ertragslage im Einzelhandel

Im Kfz-Handel- und Reparaturgewerbe war 2024 ein schwieriges Jahr, geprägt von den tiefgreifenden Veränderungen in der Automobilindustrie. Die Ertragslage wird von 17 Prozent der Unternehmen als unbefriedigend bewertet. Für 2025 wird erwartet, dass der Umsatz trotz der Erhöhung der Verkaufspreise eher stagnieren wird. Allerdings dürfte der Kostenanstieg weniger stark ausfallen als in den letzten Jahren, so dass 90 Prozent der Unternehmen von einer zufriedenstellenden Rentabilität ausgehen.

Der Präsident der Handelskammer Bozen, Michl Ebner, freut sich über das positive Geschäftsklima: „Die Südtiroler Handelsunternehmen blicken zuversichtlich in die Zukunft, auch dank der allmählichen Abschwächung der Inflation. Es ist aber wichtig, die Unternehmerinnen und Unternehmer bei den großen Herausforderungen des Übergangs zum digitalen Handel weiterhin zu unterstützen.“

Nachfolgend die Stellungnahmen der Vertreter der Wirtschaftsverbände

Elena Messina Bonaldi, Präsidentin Confesercenti Südtirol
„Die geopolitische Lage und die Lebenskosten bremsen die Ausgaben der Haushalte. Darunter leidet vor allem der Einzelhandel vor Ort, der sich in Schwierigkeiten befindet. Die Schließung von Geschäften wirkt sich auch auf die Umsätze derjenigen aus, die offen bleiben. Ohne eine Politik zur Unterstützung der Kaufkraft der Familien wird die Situation für die kleinen Unternehmen mittel- bis langfristig ziemlich kritisch bleiben.“

Philipp Moser, Präsident Wirtschaftsverband hds
„Zuversicht und Optimismus sorgen für positive Stimmung bei Unternehmerinnen und Unternehmern - wenn auch leider nicht in allen Branchen des Handels. Gerade der Einzelhandel setzt nun auf die bevorstehenden umsatzstärksten Wochen des Jahres und zeigt sich von seiner besten Seite. Nicht zuletzt sorgt der Sektor dafür, dass wir in Südtirol lebendige und attraktive Orte und Städte vorfinden. Diesen Mehrwert gilt es anzuerkennen und wertzuschätzen.“

Kontakt

WIFO - Institut für Wirtschaftsforschung

0471 945 708