Handelskammer Bozen

Impulse der Handelskammer für Wirtschaft und Gesellschaft: Unternehmenswachstum unterstützen

Data: 
Donnerstag, 13. August 2015
Uhrzeit: 

Ein möglichst ausgeglichener Mix aus kleinen und großen Betrieben ist entscheidend für die hohe Wettbewerbsfähigkeit und den Wohlstand Südtirols. Die durchschnittliche Betriebsgröße der Südtiroler Unternehmen liegt aber bei nur 4,3 Mitarbeiter/innen pro Betrieb und ist im Vergleich zu einigen Nachbarregionen deutlich kleiner. „Um eine ausgewogenere Verteilung zwischen Klein-, Mittel- und Großbetrieben zu erreichen, gilt es stärker das Wachstum von Unternehmen zu fördern und zu begleiten“, betont Handelskammerpräsident Michl Ebner.

Kleine Unternehmen sind das Rückgrat der Südtiroler Wirtschaft: sie sind flexibel, reagieren dynamisch auf die Marktanforderungen und tragen zur Entwicklung der Randgebiete bei. Größere Unternehmen sind aber meistens produktiver. Sie können aufgrund der Produktionsmengen Kosten sparen, mit den Lieferanten und Kunden bessere Vertragsbedingungen aushandeln, verfügen über mehr Human- und Finanzkapital für die Forschungs- und Entwicklungstätigkeit und können Märkte außerhalb des Landes leichter bearbeiten.
Es ist deswegen wichtig, gute Voraussetzungen für das Wachstum der Unternehmen zu schaffen. „Es gilt, den gesamten Lebenszyklus der Unternehmen stärker als bisher zu begleiten. Der Schritt in die Selbständigkeit ist derzeit noch zu einfach, während das Wachstum von bestehenden Betrieben kaum gefördert wird und der Ausstieg selten gut vorbereitet ist bzw. unnötig lange hinausgezögert wird“, fügt Ebner hinzu.
Südtirols Unternehmen müssen nicht nur quantitativ sondern auch qualitativ wachsen. Die Handelskammer Bozen steht den heimischen Betrieben von der Gründung bis zur Nachfolge mit Information und Beratung zur Seite. Das gesamte Dienstleistungsangebot der Handelskammer ist auf der Internetseite www.handelskammer.bz.it einsehbar.

Die Impulse der Handelskammer zum Thema Unternehmenswachstum

  • Kleinunternehmer/innen müssen angeregt werden, Managementkenntnisse zu erwerben, z.B. im Personalbereich, in der Erstellung von Kostenvoranschlägen, in der Finanz- und Strategieplanung, im Controlling und in der Kostenrechnung;
  • Um zu wachsen und eigene Investitionen zu finanzieren, brauchen die Unternehmen Liquidität. Dazu sollen der Kreditzugang erleichtert, die Steuerbelastung reduziert und öffentliche Investitionsbeiträge schneller ausgezahlt werden;
  • Genauso wichtig wie die Förderung von Neugründungen ist der Ausbau von bereits bestehenden Firmen;
  • Es ist wichtig, die Voraussetzungen zu schaffen, damit lokale Unternehmen sich mit Erfolg um den Zuschlag für öffentliche Aufträge bewerben können;
  • Die Kooperation mit anderen Unternehmen stellt eine konkrete Möglichkeit dar, die Nachteile der kleinen Betriebsgröße zu überwinden und muss deshalb gefördert werden;
  • Das Instrument der Unternehmensnetzwerke sollte auch in Südtirol verstärkt für die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen eingesetzt werden;
  • Die im europäischen „Small Business Act“ enthaltenen zehn Grundsätze sollen voll verwirklicht werden, um die Wettbewerbsfähigkeit der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) zu steigern.

Für weitere Informationen steht der Generalsekretär der Handelskammer Bozen, Alfred Aberer, zur Verfügung, Tel. 0471 945 612, E-Mail: alfred.aberer@handelskammer.bz.it.