Handelskammer Bozen

Über ein Drittel des Umsatzes wird außerhalb Südtirols erwirtschaftet

Data: 
Montag, 04. Mai 2015
Uhrzeit: 

Südtirols Unternehmen sind in den letzten Jahren immer stärker auf den internationalen Märkten aktiv und auch das Italiengeschäft spielt eine wichtige Rolle. Über ein Drittel des Umsatzes wird außerhalb des Landes erwirtschaftet. Häufigster Ansprechpartner für Märkte außerhalb Südtirols ist die EOS - Export Organisation Südtirol der Handelskammer Bozen. Das größte Hemmnis bei der Erschließung neuer Märkte ist laut Unternehmen die Bürokratie.

Das WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen hat die Südtiroler Unternehmen zu ihrer Geschäftstätigkeit auf den Märkten außerhalb des Landes befragt. Untersucht wurden das verarbeitende Gewerbe, das Baugewerbe und die landwirtschaftlichen Genossenschaften.
Aus der Erhebung geht hervor, dass der italienische und der internationale Markt bereits ab einer Betriebsgröße von zehn Beschäftigten ein Drittel des Umsatzes ausmachen. Bei den etwas größeren Unternehmen ab 50 Beschäftigten werden sogar zwei Drittel des Umsatzes mit Kund/innen aus dem Ausland oder anderen italienischen Provinzen erwirtschaftet. Das Geschäft mit dem restlichen Italien hat aufgrund der tiefen Wirtschaftskrise der letzten Jahre etwas gelitten, die Exporte ins Ausland zeigen aber einen soliden Wachstumstrend: Mit fast vier Milliarden Euro wurde 2014 ein neuer Höchstwert erreicht.
Für die Erschließung und Bearbeitung der Märkte außerhalb der Landesgrenzen wenden die Unternehmen verschiedene Instrumente an. Viele verarbeitende Unternehmen (32 Prozent) und landwirtschaftlichen Genossenschaften (65 Prozent) sind auf diesen Märkten mit Handelsagenten oder Vertretern präsent.
Sehr wichtig sind auch die Messen, welche von 38 Prozent der verarbeitenden Unternehmen und 81 Prozent der landwirtschaftlichen Genossenschaften in Anspruch genommen werden. Weitere oft verwendete Instrumente sind Kontaktrecherchen, Unternehmerreisen und Marktstudien.
Dabei wird die EOS - Export Organisation der Handelskammer Bozen von den Unternehmern als wichtigster Partner geschätzt. EOS-Präsident Federico Giudiceandrea freut sich über den Stellenwert, den die EOS bei den Südtiroler Unternehmen hat: „Es ist für uns ein großes Lob, wenn wir von den Unternehmen als Partner geschätzt werden und unser Angebot genutzt wird. Das zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“
Die größten Schwierigkeiten beim Export verursacht vor allem die Bürokratie: Diese stellt für 29 Prozent der Unternehmen ein wesentliches Hemmnis bei der Erschließung neuer Märkte dar. Dazu der Präsident der Handelskammer Bozen, Michl Ebner: „Der europäische Binnenmarkt stellt eine wichtige Chance für unsere Wirtschaft dar. Es ist eine prioritäre Aufgabe der staatlichen und europäischen Institutionen, den Zugang zum Binnenmarkt zu vereinfachen. Dies gilt vor allem für die kleinen und mittelständischen Familienunternehmen.“
Weitere Auskünfte erteilt das WIFO, Ansprechpartner Georg Lun, Tel. 0471 945 708,  E-Mail: georg.lun@handelskammer.bz.it und Luciano Partacini, Tel. 0471 945 700,  E-Mail: luciano.partacini@handelskammer.bz.it.

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