Handelskammer Bozen

Die Produktivität in Südtirol hinkt hinterher, es braucht Gegenmaßnahmen

Data: 
Freitag, 22. Januar 2016
Uhrzeit: 

Laut der neuesten Auswertung der Handelskammer Bozen war von 2000 bis 2013 die durchschnittliche Wachstumsrate der Wertschöpfung je Arbeitsstunde in Südtirol kleiner als in Deutschland und Österreich. Das heißt, dass die Produktivität in Südtirol in den letzten Jahren nicht so stark gestiegen ist, wie jene in den Nachbarländern. Es braucht angemessene Maßnahmen, um diesen Rückstand aufzuholen.

Die Zahlen der Handelskammer Bozen lassen keine Zweifel: Von 2000 bis 2013 ist in Südtirol die Wertschöpfung je Arbeitsstunde durchschnittlich nur um 0,7 Prozent pro Jahr gewachsen. Deutschland kann hingegen eine durchschnittliche Wachstumsrate für denselben Zeitraum von 1,1 Prozent verbuchen und die 28 EU-Staaten von 1,2 Prozent. Österreich, unser direkter Nachbar, hat eine Wachstumsrate von 1,3 Prozent. Damit wird klar, dass Südtirol nicht das Niveau von Deutschland und Österreich erreichen konnte.
Einer der Gründe dafür ist unter anderem, dass Südtirol von der Wirtschaftslage und den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Italien beeinflusst wird. Die Produktivität in Italien ist viel schlechter als die in Deutschland und Österreich. Die durchschnittliche Wachstumsrate der Wertschöpfung je Arbeitsstunde von 2000 bis 2013 betrug in Italien lediglich 0,1 Prozent, im Trentino war sie sogar minus 0,1 Prozent.

„Die Produktivität der Südtiroler Wirtschaft ist in den letzten Jahren nicht so stark gewachsen, was langfristig die Wettbewerbsfähigkeit gefährdet. Wir müssen Maßnahmen zur Produktivitätssteigerung ergreifen, wie zum Beispiel die Innovationsbestrebungen der Unternehmer/innen unterstützen und dabei helfen, die Forschungstätigkeit auszubauen“, unterstreicht Handelskammerpräsident Michl Ebner. „Produkt- und Prozessinnovation ist eine kontinuierliche Aufgabe für jeden Betrieb um auf dem Markt erfolgreich zu bleiben, auch für Kleinstbetriebe – angefangen bei den kleinen Neuerungen und Optimierungen, bis hin zu den großen, die eine ganze Produktionskette verbessern“, sagt Alfred Aberer, Generalsekretär der Handelskammer.

Weiters braucht es für die Mitarbeiter/innen Schulungen und Weiterbildungskurse, genauso wie für die Jugendlichen eine gute und solide Ausbildung, auf die die Unternehmen dann aufbauen können. Zudem gilt es verstärkt das Augenmerk, auf jene Sektoren zu legen die eine höhere Wachstumschance und Produktivität vorweisen können, um diese gezielt zu fördern.

Für Informationen steht der Generalsekretär der Handelskammer Alfred Aberer zur Verfügung, Tel. 0471 945 612, alfred.aberer@handelskammer.bz.it.