Fabriken und Burgen am Beginn einer neuen Zeit
Sonderausstellung 16.11.2016 – 31.10.2017
Kuratorin: Elisabetta Carnielli
Wissenschaftliches Komitee: Andrea Bonoldi, Hanns Egger, Lucia Nardelli, Helmut Rizzolli, Helmut Stampfer
Mittels Gemälden, Urkunden und anderen historischen Objekten wird das Leben von Franz Anton von Kofler, einer bedeutenden Bozner Persönlichkeit des 19. Jh., rekonstruiert.
In der ersten Hälfte des 19. Jh. war Bozen eine demographisch, wirtschaftlich und sozial eher festgefahrene Stadt. Gegen Mitte des Jahrhunderts wurden jedoch im Laufe weniger Jahre wichtige Neuerungen eingeführt, die das städtische Leben zutiefst veränderten und um die Jahrhundertwende zu einem Wirtschaftsaufschwung führten. Dazu trug auch Franz Anton von Kofler (1788 – 1867) maßgebend bei.
Kofler gehört zu den hervorragendsten Bozner Persönlichkeiten des 19. Jh. Seine zahlreichen Interessen reichten von Wirtschaft und Geschichte bis hin zu Kunst und Kultur.
Aus bürgerlichen Kreisen stammend, besuchte er das Gymnasium und schloss sein Studium mit Bestnoten ab. Nach seiner kaufmännischen Ausbildung in Trient und Vicenza trat er in die Firma Menz ein und führte dann ab 1830 eine eigene Handels- und Finanztätigkeit.
Kofler war über zwanzig Jahre lang Mitglied des Merkantilmagistrats in Bozen. Als der Merkantilmagistrat aufgelöst und durch die Handelskammer ersetzt wurde, wurde Kofler zum ersten Präsidenten der neuen Institution bestellt. Dank seiner beruflichen Verdienste erhielt er 1855 den Adelstitel.
Im Jahr 1848 gründete Franz Anton von Kofler die Baumwollspinnerei, die erste moderne Fabrik Südtirols und später gehörte er dem Förderkomitee für die Gasbeleuchtung in der Stadt Bozen, deren Anlagen im Jahre 1861 eingeweiht wurden.
Kofler kümmerte sich zudem aufopferungsvoll um die Erhaltung und Aufwertung der in seinem Eigentum befindlichen Schlösser Klebenstein und Prösels, sowie als Pächter um Schloss Runkelstein.