Sonderausstellung
16.11.2022 - 9.9.2023
Die Ausstellung beleuchtet den engen Zusammenhang zwischen historischen Handels- und Verkehrswegen und der Verbreitung ansteckender Krankheiten und geht dabei vor allem auf die Beziehungen zwischen der Republik Venedig und Tirol unter dem wirtschaftlichen und medizinischen Aspekt ein.
Venedig war eine der bedeutendsten Hafenstädte des Fernhandels, in der kostbare Rohstoffe und Gewebe aus dem Orient eintrafen. Die Stadt Bozen, die seit dem Mittelalter Schauplatz wichtiger Jahresmärkte war, hatte sich ihrerseits zu einem strategischen Knotenpunkt für den Verkehr und den Handel über die Alpen entwickelt.
Beide Städte spielten aber trotzdem auch zur Zeit der Seuchen ab 1300 eine entscheidende Rolle. Die Handelswege und Verbindungen, die vor allem von Pilgern, Gelehrten, Künstlern und Händlern bereist wurden, verwandelten sich nämlich sehr schnell in Kanäle für die Übertragung von Seuchen.
In der Ausstellung sind antike Bücher, Reisebeschreibungen, Handbücher für den Handel und von den Kaufleuten verwendete Unterlagen zu sehen. Interessant sind auch die Ausstellungsobjekte aus dem medizinischen und religiösen Bereich, darunter einige Werke aus der lokalen Kunstszene zum Thema Seuchen. Ein Ausstellungsbereich ist schließlich noch dem Theriak, dem in Venedig hergestellten Wunderheilmittel, und einer modernen Darlegung des ‚Pestdoktors‘ gewidmet.
Kurator: Helmut Rizzolli
Im Bild oben: Fresko in der Dominikanerkirche in Bozen
Fotogalerie
Im ersten Raum der Ausstellung werden die Beziehungen zwischen Bozen und Venedig veranschaulicht
Unter den ausgestellten Objekten befindet sich ein antikes Auftragsbuch der Firma G.A. Menz
Antike Apothekenvasen, eine Reiseapotheke und ein interessantes Votivbild von 1635
Ein Teil der Ausstellung ist der Desinfektion der Post gewidmet