Handelskammer Bozen

Luftgütemessungen: Handelskammer und Land wollen ein gemeinsames Gespräch

Data: 
Dienstag, 01. Dezember 2015
Uhrzeit: 

Die Handelskammer Bozen ist bereit das Angebot von Landesrat Richard Theiner zu einer konstruktiven Zusammenarbeit in Bezug auf die Luftgütemessstationen entlang der Brennerautobahn anzunehmen. Gemeinsam können die aktuellen Probleme aufgezeigt und aufgearbeitet werden, sodass schlussendlich wirklich vergleichbare Messergebnisse erreicht werden können. Die Handelskammer wünscht sich eine einheitliche Messmethode und einheitliche Messwerte in der Euregio, die von einer unabhängigen Stelle erarbeitet werden.

Die Handelskammer Bozen unterstreicht, dass man nie daran gezweifelt hat, dass die Luftgütemessstationen in Tirol und Südtirol technisch allen Normen entsprechen und auch ihre Positionierung die Kriterien der EU-Richtlinie 2008/50/EC erfüllt. Die Geräte können bis zu zehn Meter von der Fahrbahn entfernt stehen. Im Gegensatz zu dem was Landesrat Richard Theiner vor Kurzem betonte, werden dadurch die Messergebnisse aber noch lange nicht vergleichbar.

Zu den Hintergründen: Als Beispiel dienen die Messstation in Vomp und jene in Schrambach/Brixen. Die Messstelle Vomp/Raststätte steht direkt an einer Beschleunigungsspur, einer leichten Steigung und bei einer Raststätte mit Tankstelle. Hier kommt es sehr oft zu einer Überschreitung der Grenzwerte.

Die Messstelle Schrambach/Brixen steht hingegen bei einem Streckenabschnitt mit geringer Beschleunigung und ist durch ein Gebäude nach hinten abgeschnitten, das den gleichen Effekt erzeugt wie eine Mauer. Erneut stellt sich die Frage wie repräsentativ diese Messstationen sind. „Die Ergebnisse der Messstationen Vomp/Raststätte und Schrambach sind nicht vergleichbar, auch wenn sie beide nahe der Fahrbahn, d.h. vier bzw. sechs Meter entfernt, stehen“, sagt Alfred Aberer, Generalsekretär der Handelskammer. „Die Hintergrundbelastung, das Wetter, die Zeitintervalle der Messungen und das tatsächliche Verkehrsaufkommen im Messintervall sind gleich ausschlaggebend für die Messungen, wie die Charakteristiken des Streckenabschnitts an dem sie stehen“. Die Ergebnisse eines Geräts, welches an einer Beschleunigungsspur und einer Steigung steht, werden kaum mit jenen vergleichbar sein, die ein Gerät misst, welches an einer Stelle mit geringer Beschleunigung steht.

Die Handelskammer Bozen wird deshalb gerne das Angebot von Landesrat Theiner annehmen um mit ihm und der Landesumweltagentur über dieses Problem zu sprechen. Die Handelskammer Bozen wünscht sich, dass die Messgeräte an jenen Orten platziert werden, wo die Ergebnisse repräsentativ für den Streckenabschnitt sind und die Umweltmaßnahmen dann auch dementsprechend gewählt werden können.

Weitere Informationen erteilt die Handelskammer Bozen, Ansprechpartner Alfred Aberer, Tel. 0471 945 612, E-Mail: alfred.aberer@handelskammer.bz.it.

Bild 1: Messstation Vomp/Raststätte – Das Gerät steht direkt an der Beschleunigungsspur der Raststätte und an einer Steigung, die Luftgütegrenzwerte werden oft überschritten.

 

 

Bild 2: Messstation Schrambach/Brixen – steht bei einem Streckenabschnitt mit geringer Beschleunigung und ist durch ein Gebäude nach hinten abgeschnitten, das den gleichen Effekt erzeugt wie eine Mauer.