Handelskammer Bozen

Meinungsumfrage zum Entwicklungskonzept für den Flughafen Bozen zeigt differenziertes Bild

Data: 
Freitag, 25. März 2016
Uhrzeit: 

Das WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen hat im Februar eine repräsentative Telefonumfrage zum Thema Erreichbarkeit Südtirols und zum Entwicklungskonzept des Flughafens von Bozen durchgeführt.

Südtirol ist auf einem guten und erfolgreichen Weg

Die Befragten sind der Meinung, dass Südtirol auf einem guten und erfolgreichen Weg ist. Davon sind 76 Prozent der Befragten überzeugt. Gerade einmal zwei Prozent der Befragten glauben, dass sich Südtirol in die falsche Richtung entwickelt, was Lebensqualität und Wirtschaftsentwicklung betrifft.

Moderne Verkehrs- und Kommunikationsinfrastrukturen wichtig für Lebensqualität und Wirtschaftsentwicklung

Wesentlich für Lebensqualität und Wirtschaftsentwicklung sind moderne und effiziente Infrastrukturen, sowohl im Kommunikations- als auch im Verkehrsbereich. Die Südtiroler/innen sind diesbezüglich mit den vorhandenen Infrastrukturen durchaus zufrieden. Sowohl was das Straßennetz, Landesstraßen und Brennerautobahn, als auch den öffentlichen Nahverkehr mit Bus und Bahn betrifft, sind über 80 Prozent der Befragten zufrieden. Weniger ausgeprägt ist die Zufriedenheit mit den überregionalen und internationalen Zugverbindungen (52 Prozent) sowie mit Internet- und Breitband (50 Prozent). Besonders gering ist die Zufriedenheit der Südtiroler/innen mit dem Flughafen Bozen. Nur 14 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass der Flughafen, so wie er derzeit aufgestellt ist, seine Aufgabe erfüllt.

Großer Informationsbedarf zum Entwicklungskonzept für den Flughafen Bozen

Das am 12. Juni zur Abstimmung stehende Entwicklungskonzept für den Flughafen Bozen schlägt deshalb Maßnahmen vor, die dazu beitragen sollen, die Funktionsfähigkeit dieser Verkehrsinfrastruktur auf ein zeitgemäßes Niveau zu heben. Allerdings fühlt sich die Südtiroler Bevölkerung nicht ausreichend über dieses Entwicklungskonzept informiert. Nur sieben Prozent geben an „sehr gut“ informiert zu sein, 30 Prozent behaupten sie seien „etwas“ informiert. Es besteht also noch großes Unwissen in der Bevölkerung und damit wohl auch der Wunsch nach mehr Information.
Darüber befragt, wie sie dem Entwicklungskonzept für den Bozner Flughafen gegenüberstehen, ergibt sich ein sehr unterschiedliches Bild. Während 37 Prozent dem Flughafen „sehr positiv“ bzw. „eher positiv“ gegenüberstehen, sehen jeweils 26 Prozent das Entwicklungskonzept als „eher negativ“ bzw. „sehr negativ“. Weitere zehn Prozent der Befragten sind unentschlossen und ein Prozent hat keine Antwort abgegeben.
Interessant ist die Auswertung dieser Frage nach Altersgruppen. Besonders die junge Bevölkerung (zwischen 18 und 29 Jahren) und die Älteren (60 und darüber) stehen dem Entwicklungskonzept deutlich positiver gegenüber als die anderen Altersgruppen.
Als Chancen, die der Flughafen bietet, betonen die Befragten hauptsächlich die Vorteile für die Wirtschaftsentwicklung, für den Tourismus und die Erreichbarkeit Südtirols. Als größte Risiken und Nachteile werden die Umwelt- und Lärmbelastung genannt. Die Kosten des Entwicklungskonzeptes werden hingegen als weniger entscheidend eingestuft.

Südtiroler/innen wünschen sich eine Anbindung an wichtige europäische Destinationen

Auf jeden Fall wünschen sich die Südtiroler/innen, dass von Bozen aus ein vielfältiges Streckennetz bedient werden soll. Sowohl Wien und Frankfurt, als auch Berlin und London werden von jeweils der Hälfte der Befragten als wichtige Destinationen eingestuft. Rom ist für 45 Prozent ein wichtiger Zielflughafen. Einzig eine Flugverbindung nach Düsseldorf erachten nur 31 Prozent der Südtiroler als wichtig.

Methodische Anmerkung:
Im Auftrag des WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen hat das Institut für Sozialforschung und Demoskopie Apollis im Zeitraum vom 2. Februar bis 8. März 2016 insgesamt 1.000 Telefoninterviews bei Südtiroler Privathaushalten realisiert. Die Zufallsstichprobe wurde nach Bezirk und ladinischsprachige Gemeinden geschichtet. Die Zufallsauswahl der Zielperson im Haushalt erfolgte geschichtet nach Geschlecht und Altersklasse. Die Umfrageergebnisse wurden anschließend nach Bezirk und Stadt-Land sowie nach Altersgruppen und Geschlecht gewichtet. Die statistische Schwankungsbreite liegt bei +/- 3,1 Prozentpunkte.

Weitere Auskünfte erteilt das WIFO, Ansprechpartner Georg Lun, Tel. 0471 945 708 oder Handy 3487099453, E-Mail: georg.lun@handelskammer.bz.it.