Handelskammer Bozen

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Geschäftsklima der Landwirte

Geschäftsklima der Landwirte

Verschlechterte Stimmung aufgrund des starken Kostenanstiegs

Data: 
Mittwoch, 11. Mai 2022
Uhrzeit: 

Der starke Anstieg der Betriebskosten, der durch den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine noch verschärft wurde, schwächt das Vertrauensklima der Südtiroler Landwirte: Vier von zehn der Befragten erwarten, dass die von den Genossenschaften erhaltenen Auszahlungspreise heuer nicht zufriedenstellend sein werden. Insbesondere unter den Milchbauern/innen herrscht ein starker Pessimismus. Dies geht aus der Erhebung des Geschäftsklimas der Südtiroler Landwirte hervor, die vom WIFO − Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen durchgeführt wurde.

Im Weinsektor sind die Bewertungen zu den Auszahlungspreisen, die von den Kellereien im vergangenen Jahr 2021 bezahlt wurden, eher bescheiden: Drei von zehn Winzer/innen waren damit unzufrieden. Die Nachfrage hat sich im vergangenen Jahr nur teilweise erholt, insbesondere im Bereich HO.RE.CA. (Hotels, Restaurants und Cafés). Die Erwartungen für das laufende Jahr sind ebenso verhalten. Die Ernte im vergangenen Herbst war qualitativ gut und die Erholung des Tourismus wird die Umsätze begünstigen, aber etwa ein Drittel der Winzer/innen glauben, dass die Auszahlungspreise nicht ausreichen werden, um die Kostensteigerungen auszugleichen.

Für die Obstwirtschaft war 2021 ein positives Jahr und fast alle Landwirte bewerteten die von den Genossenschaften erhaltenen Auszahlungspreise als zufriedenstellend. Die Erwartungen für das laufende Jahr sind jedoch bescheidener. Fast die Hälfte der Obstbauern und -bäuerinnen rechnet heuer mit einer Verschlechterung des Geschäftsverlaufs aufgrund der schwächeren Apfelpreise auf dem internationalen Markt. Erfreulich ist aber, dass die Vermarktungssaison positiv verläuft: Trotz Überproduktion in Europa und logistischer Probleme beim Seetransport erfolgt die Absetzung der lagernden Apfelbestände nach dem Abbauplan der Genossenschaften.

Der Milchsektor befindet sich in einer sehr schwierigen Phase. Im Jahr 2021 waren die von den Genossenschaften gezahlten Erzeugerpreise für fast 80 Prozent der Landwirte zufriedenstellend, doch wirkten sich die geringere Produktion und die starke Kostensteigerung negativ auf die Rentabilität der landwirtschaftlichen Betriebe aus. Für das laufende Jahr wird das Geschäftsklima durch den starken Anstieg der Energie-, Futtermittel- und Verpackungskosten beeinträchtigt. Mehr als die Hälfte der Milchbauern und -bäuerinnen erwartet, dass die Auszahlungen 2022 nicht zufriedenstellend ausfallen werden.

Auszahlungspreise - Einschätzungen für 2021 und Erwartungen für 2022

Michl Ebner, Präsident der Handelskammer, begrüßt die Entscheidung der Landesregierung, die Südtiroler Milchbauern in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen: „Die Milchbetriebe leiden aufgrund des im Vergleich zu den anderen Sektoren höheren Kostenanteils an der Produktion stärker an den Preissteigerungen. Deshalb ist es wichtig, dass diese Betriebe in der aktuell schwierigen Situation unterstützt werden.“

Weitere Auskünfte erteilt das WIFO, Ansprechpartner Luciano Partacini, Tel. 0471 945 700, E-Mail: luciano.partacini@handelskammer.bz.it und Nicola Riz, Tel. 0471 945 721, E-Mail: nicola.riz@handelskammer.bz.it.

Nachfolgend die Stellungnahmen der Vertreter der Wirtschaftsverbände

Georg Kössler, Obmann des Südtiroler Apfelkonsortiums
„Aufgrund der anhaltenden Krisensituation, hervorgerufen durch den Ukraine-Konflikt und die gestiegenen Kosten, herrscht auf den internationalen Märkten große Unsicherheit. Dies hat zur Folge, dass es in manchen Destinationen Schwankungen in der Nachfrage nach unseren Äpfeln gibt. Die lagernden Mengen in Südtirol liegen Ende April jedoch knapp unter dem mehrjährigen Durchschnitt.“

Leo Tiefenthaler, Obmann des Südtiroler Bauernbundes und der Kellerei Tramin
„Die hohen Kosten für Verpackungsmaterial, Betriebsstoffe usw. machen vielen bäuerlichen Betrieben und den Genossenschaften zu schaffen. Daher ist es richtig, jene Betriebe, die besonders betroffen sind, wie die Milchviehbetriebe, zu unterstützen. Ich hoffe, dass der Krieg in der Ukraine so rasch als möglich beendet wird und auf den Märkten wieder Normalität einkehrt. Besonders wünsche ich mir dies für die Menschen in der Ukraine.“

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