Handelskammer Bozen

Weibliches Unternehmertum

Austausch auf europäischer Ebene

Data: 
Montag, 02. Dezember 2024
Uhrzeit: 

In der Handelskammer Bozen versammelten sich vergangene Woche zahlreiche Berater und Beraterinnen des Enterprise Europe Network (EEN) aus 16 europäischen Ländern. Im Rahmen einer Reihe von Veranstaltungen erörterten sie Themen wie Gleichberechtigung und berufliche Hürden, denen Frauen gegenüberstehen.

Enterprise Europe Network (EEN) ist das weltweit größte Netzwerk zur Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU). Als offizieller Partner des EEN-Netzwerks begleitet die Handelskammer Bozen Südtiroler Frauenunternehmen in ihrem Wachstums-, Innovations- und Internationalisierungsprozess und unterstützt sie bei der Suche nach Produkten und Geschäftspartnern im Ausland.

In der Handelskammer Bozen hat vergangene Woche eine Reihe von Events zur Förderung des weiblichen Unternehmertums stattgefunden, an der Vertreterinnen von Organisationen zur Unternehmensentwicklung teilnahmen. Aus gegebenem Anlass besuchten die EEN-Vertreterinnen und Vertreter einen Weiterbildungskurs, bei dem es um Themen ging, wie die Geschlechtergleichstellung am Arbeitsplatz und die aktuellen Herausforderungen, um Nachhaltigkeit und Digitalisierung in der Unternehmensstrategie in Einklang zu bringen.

Unter den Referenten waren Lucio Pisacane, Wissenschaftler beim Forschungsinstitut für Bevölkerungs- und Sozialpolitik des Nationalen Forschungsrats; Wessel Vermeulen, Wirtschaftsexperte bei der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD); Giulia Faedo, Nachhaltigkeitsexpertin bei der European Financial Reporting Advisory Group (EFRAG); Tamara Regenyi vom europäischen Investitionsfonds (EIF) und Judith Zanon, stellvertretende Generaldirektorin der Prader Bank. Giulia Rocchi, Member Relations Manager bei Eurochambres, moderierte den Workshop.

Anschließend fand die jährliche Sitzung der EEN-Arbeitsgruppe zum weiblichen Unternehmertum statt, an der namhafte Vertreterinnen und Vertreter der Europäischen Union beteiligt waren. Marijana Juras, Vertreterin der Europäischen Kommission in der Generaldirektion Binnenmarkt, Industrie, Unternehmertum und KMU (GD GROW) und Idaira Robayna Alfonso, Projektberaterin bei der Europäischen Exekutivagentur für den Innovationsrat und für KMU (EISMEA) stellten die strategischen Prioritäten für das neue EEN-Programm vor. Im Anschluss erläuterte Caterina Sperandio, Mitarbeiterin der Handelskammer Bozen, das Ausbildungsangebot für Südtirols weibliche Fachkräfte und Unternehmerinnen, die Verwaltungsratsmitglied werden wollen, und hob dabei die strategische Zusammenarbeit zwischen dem Land Südtirol und der Handelskammer Bozen im Ausbildungsbereich hervor.

Im Laufe der Sitzung kam Südtirols Europaparlamentarier Herbert Dorfmann zu Wort: „Obwohl Europa wesentliche Fortschritte in der Gleichstellungspolitik erzielt hat, bleiben Herausforderungen wie die geschlechtsspezifische Lohnlücke und eingeschränkte Karrieremöglichkeiten für Frauen bestehen. Die EU engagiert sich aktiv für mehr Gleichstellung, beispielsweise durch verbindliche Maßnahmen zur Lohntransparenz und die Richtlinie über Frauen in Aufsichtsräten. Zudem unterstützt sie gezielt Unternehmerinnen mit Programmen zur Förderung von Digitalisierung, finanzieller Kompetenz und internationaler Vernetzung. Initiativen wie die von der Handelskammer Bozen organisierte Veranstaltungsreihe tragen dazu bei, diese Strategien in die Praxis umzusetzen und weibliches Unternehmertum nachhaltig zu stärken.“

Luca Filippi, Vizegeneralsekretär der Handelskammer Bozen und Koordinator der Arbeitsgruppe der europäischen Handelskammern für weibliches Unternehmertum bei Eurochambres, erklärte abschließend: „Es ist für uns eine große Chance, Vertreterinnen und Vertreter aus ganz Europa hier in Bozen zu empfangen. Dieses durch die Handelskammer Bozen koordinierte Berater-Netzwerk unterstützt Unternehmerinnen in verschiedenen Phasen, von der Gründung bis zur Führung und Finanzierung des Unternehmens.“

Derzeit gibt es in Südtirol 11.407 Frauenunternehmen, was im Vergleich zum Vorjahr einem Zuwachs von 1,1 Prozent entspricht. Das sind Unternehmen bei denen Führungs- bzw. Besitzpositionen von Frauen wahrgenommen werden. Aus der Veranstaltungsreihe ging hervor, dass die Handelskammer und die entsprechenden Organisationen zur Unterstützung des weiblichen Unternehmertums ihr Engagement weiter intensivieren wollen, um finanzielle Kompetenzen zu verbessern und die Digitalisierung in diesem Bereich zu fördern.

Kontakt

EEN - Enterprise Europe Network

0471 945 689 - 543