Wirtschafts- und Handelskammern entlang der Brennerachse
Heute trafen sich im Stammhaus der IHK München in der Max-Joseph-Straße die Spitzen der Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern, der Wirtschaftskammer Tirol sowie der Handelskammern von Bozen und Trient. Dabei besprachen die Teilnehmer/innen die wirtschaftliche Situation in den vier Regionen und diskutierten über gemeinsame Herausforderungen, wie den Brennertransit und die Wettbewerbsfähigkeit in der EU.
In regelmäßigen Abständen verabreden sich die Wirtschafts- und Handelskammern entlang der Brennerachse, um grenzüberschreitende wirtschaftspolitische Inhalte zu besprechen. Ziel dabei ist es, wichtige Zukunftsthemen voranzutreiben und die Zusammenarbeit zwischen den Ländern zu stärken.
„Uns Industrie-, Wirtschafts- und Handelskammern entlang der Brennerachse beschäftigen oft dieselben Problematiken. Dieses ist bereits das 20. Treffen und es ermöglicht uns wiederum, gemeinsame Herausforderungen zu diskutieren, grenzüberschreitende Lösungen zu entwickeln und voneinander zu lernen“, waren sich die Spitzen der Handels- und Wirtschaftskammern entlang der Brennerachse beim Treffen einig.
Zu Beginn befassten sich die Teilnehmenden mit der Brennerachse: Die Vertreter/innen der Handelskammer Bozen gingen zuerst auf die wirtschaftliche Bedeutung des Brenners ein, danach sprach man im Plenum über den aktuellen Stand der geplanten Bauarbeiten an der Luegbrücke in Tirol und dem Brenner-Nordzulauf des Brennerbasistunnels.
Im Anschluss diskutierten die Teilnehmenden über die Stromgebotszonen. Hintergrund ist, dass Europa in mehrere Strommarktgebiete unterteilt ist, in denen ein für alle einheitlicher Strompreis gilt. So ist zum Beispiel der deutsche Strommarkt als eine Gebotszone gemeinsam mit Luxemburg organisiert. Die EU prüft derzeit, ob und wie die Strommärkte zukünftig in mehrere Gebotszonen aufgeteilt werden sollten. Für 2025 steht dann die Entscheidung der Mitgliedsstaaten über die zukünftige Ausgestaltung der Gebotszonen an.
Einen weiteren Tagesordnungspunkt bildete der Austausch zur Digitalisierung im Handel, welche die Erwartungen und das Verhalten von Kund/innen stark verändert hat. Viele Unternehmen nutzen ihre Internetpräsenz, um sich an dieses veränderte Kaufverhalten anzupassen. Hier werden E-Commerce-Plattformen immer wichtiger. Es handelt sich dabei um Softwarelösungen, die Händlern eine Online-Präsenz ermöglichen, um Produkte oder Dienstleistungen zu verkaufen. Sie stellen eine Vielzahl an Funktionen zur Verfügung, die vom Wareneinkauf über das Bestandsmanagement bis hin zum Customer-Relationship-Management (CRM) reichen.
Abschließend wurde noch die Wachstumsschwäche in Europa angesprochen: Während nach Angaben der OECD das Bruttoinlandsprodukt in China und den USA heuer um 4,9 bzw. 2,6 Prozent wachsen wird, ist die Wachstumsrate des BIP der Eurozone mit 0,7 Prozent verhalten. Um das Wachstum und die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, kommt dem EU-Binnenmarkt eine große Bedeutung zu. Dieser wurde 1993 ins Leben gerufen und garantiert die Freizügigkeit von Personen, Waren, Dienstleistungen und Kapital.
Es folgte eine Führung durch das historische Stammhaus der IHK in der Münchner Max-Joseph-Straße.