Handelskammer Bozen
Wirtschaftsbarometer Handel

Wirtschaftsbarometer Handel

Geschäftsklima eher positiv

Data: 
Donnerstag, 10. August 2023
Uhrzeit: 

Die Sommererhebung des Wirtschaftsbarometers vom WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen bestätigt das eher positive Geschäftsklima im Südtiroler Handel, wenn auch mit einigen Unterschieden zwischen den einzelnen Branchen. Im Einzelhandel sind die Supermärkte, Minimärkte und Kaufhäuser am optimistischsten; im Großhandel äußert sich vor allem die Baustoffbranche zuversichtlich.

Das Geschäftsklima im Südtiroler Einzelhandel bleibt eher positiv und 88 Prozent der Unternehmen rechnen heuer mit einer zufriedenstellenden Ertragslage. Die Einschätzungen unterscheiden sich jedoch deutlich auf Branchenebene: Optimismus herrscht vor allem unter den Super- und Mini-Märkten sowie im Lebensmittelhandel, wo fast alle Unternehmen von einem zumindest zufriedenstellenden, in vielen Fällen sogar guten, Betriebsergebnis ausgehen. Diese Zuversicht ist auf den starken Anstieg der Umsätze zurückzuführen. Im Handel mit Einrichtungen und Haushaltswaren wird die Rentabilität in den meisten Fällen noch zufriedenstellend ausfallen, es wird aber ein Rückgang des Geschäftsvolumens erwartet. Die größten Schwierigkeiten sind hingegen im Wanderhandel zu beobachten, wo fast jedes dritte Unternehmen mit einem unbefriedigenden Betriebsergebnis rechnet. Auch in der Bekleidungssparte ist das Geschäftsklima eher verhalten.

Im Großhandel äußern sich 91 Prozent der Unternehmen positiv zur Ertragslage im laufenden Jahr. In der Tat sollte die Rentabilität in über einem Drittel der Fälle nicht nur befriedigend, sondern sogar gut ausfallen. Die Mehrheit der Unternehmen rechnet heuer mit einem Umsatzwachstum, auch aufgrund der höheren Verkaufspreise, während der Kostenanstieg geringer ausfallen dürfte als im vergangenen Jahr. Auch bei den Investitionen und der Beschäftigung ist erneut ein Anstieg zu erwarten. Besonders positiv ist das Geschäftsklima im Baustoffhandel, wo zwei Drittel der Unternehmen von einer wirklich guten Ertragslage ausgehen.

Auch der Sektor des Fahrzeughandels und -reparatur zeigt sich eher optimistisch für das laufende Jahr. Man erwartet eine Umsatzsteigerung und die Rentabilität sollte in 90 Prozent der Fälle befriedigend ausfallen. Die Unternehmen berichten jedoch von einer Verschärfung der Rahmenbedingungen, mit einem starken Anstieg der Kosten und einer Verschlechterung der betrieblichen Wettbewerbsfähigkeit. Auch die Zahlungsmoral der Kunden hat sich verschlechtert.

Der Präsident der Handelskammer Bozen, Michl Ebner, kommentiert: „Das eher positive Geschäftsklima im Handel ist auch das Ergebnis der Ausrichtung auf die Qualität der Produkte und auf den Kundendienst. Diese Aspekte, zusammen mit der sehr wichtigen Nahversorgungsfunktion, schaffen einen Mehrwert sowohl für die Südtiroler Bevölkerung als auch für die Touristinnen und Touristen.“

Weitere Auskünfte erteilt das WIFO, Ansprechpartner Luciano Partacini, Tel. 0471 945 700, E-Mail: luciano.partacini@handelskammer.bz.it und Nicola Riz, Tel. 0471 945 721, E-Mail: nicola.riz@handelskammer.bz.it.

Nachfolgend die Stellungnahmen der Vertreter der Wirtschaftsverbände:

Elena Messina Bonaldi, Präsidentin des Verbandes der Selbständigen Südtirols Confesercenti
„Die Inflation trägt zu höheren Umsätzen bei, zwingt aber End- und Zwischenkäufer dazu, nach den günstigsten Produkten zu suchen, was die Margen für Einzel-, Wander- und Großhändler verringert. Dies wirkt sich negativ auf die Investitionen aus. Das Geschäftslima, begünstigt durch die gute Präsenz der Tourist/innen, ist immer noch zufriedenstellend, auch dank der angesammelten Ersparnisse, die es ermöglichen, die schwierigsten Zeiten zu überwinden.“

Philipp Moser, Präsident des hds
„Erfreulich ist die positive Stimmung im Großhandel und in Teilen des Einzelhandels. Der Modesektor ist am stärksten von den neuen Konsumgewohnheiten und dem zurückhaltendes Kaufverhalten betroffen. Es gilt sowohl in unsere Ortszentren zu investieren, um Frequenzen und Kauferlebnis zu verbessern als auch die Online-Präsenz und -aktivitäten der Betriebe zu verstärken.“

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