Handelskammer Bozen
Dieter Steger im römischen Senat.

Der Neustart nach der Krise

Interview mit Dieter Steger
Datum:  Mai 2021

Um die Krise überwinden zu können, brauchen die Südtiroler Betriebe gezielte Hilfsmaßnahmen. Über dieses und weitere aktuelle Themen haben wir mit Senator Dieter Steger gesprochen.

Senator Steger, können Sie uns bereits etwas zu den neuen Hilfsmaßnahmen des Staates für die Unternehmen sagen?
Während seiner Antrittsrede hat Mario Draghi versichert, Italien werde alles Mögliche tun, um einerseits die gesunden Unternehmen zu retten und andererseits die Betriebe, die bereits vor Covid-19 Schwierigkeiten hatten, in einem Wiederaufbauprozess zu begleiten. Die Hilfsmaßnahmen sollen nach neuen Kriterien zugeteilt werden: Ausschlaggebend sind nicht mehr die Wirtschaftstätigkeiten, sondern das Geschäftsvolumen des Unternehmens und die Umsatzeinbußen im Vergleich zum Vorjahr.

Wie haben Sie sich während Ihrer Arbeit als Senator für die Belange der Südtiroler Unternehmen einsetzen können?
Seit dem Ausbruch der Pandemie habe ich mich darum bemüht, die Auszahlung der Beihilfen für die Unternehmen und der zu 100 Prozent vom Staat garantierten Finanzierungen zu beschleunigen. Vor allem in der ersten Phase galt es, große bürokratische Hürden zu überwinden. Außerdem habe ich alle Initiativen für den Aufschub der Steuerzahlungen, die Senkung der Lohnsteuern und den Schutz der Selbständigen mitgetragen. Vor der Regierungskrise haben wir ein wichtiges Abkommen zur Unterstützung der alpinen Wirtschaft ausgearbeitet.

Welche sind Ihrer Meinung nach die dringendsten Maßnahmen, um der Südtiroler Wirtschaft aus der Corona- Krise zu helfen?
In erster Linie die Beihilfen, da die alpine Wirtschaft ganz besonders unter den Einschränkungen zur Bekämpfung der zweiten Pandemiewelle gelitten hat. Dann der Recovery Plan, der die Wettbewerbsfähigkeit unseres Produktionssystems stärken soll. Während der Konsultation haben wir Ministerpräsident Draghi ersucht, spezifische Maßnahmen für die Bergregionen vorzusehen: Wir brauchen Finanzierungen für die Digitalisierung, bürokratische Vereinfachungen, die Umstellung auf ökologische Systeme und stärkere Infrastrukturen. Dabei sollen auch die Projekte, die vom Land Südtirol unterbreitet wurden, berücksichtigt werden.

Im Laufe Ihrer Tätigkeit im Senat haben Sie sich auch mit der Konzession für die Führung der Brennerautobahn auseinandergesetzt. Wie geht es hier weiter?
Die Brennerautobahn ist eines der zwei großen strategischen Themen, mit denen ich mich in diesen Jahren beschäftigt habe. Nach langwierigen Gesprächen hat die Regierung verstanden, dass das vom Land Südtirol vorgeschlagene Führungsmodell die beste Lösung ist, um eine nachhaltige Entwicklung dieser Infrastruktur zu gewährleisten. Mit der Ende 2020 genehmigten Norm haben wir die Rechtsgrundlagen für die Erneuerung der Konzession geschaffen. Noch ist das Thema nicht vom Tisch, aber wir bewegen uns in die richtige Richtung.

Zur Person

Dieter Steger (Bruneck, 1964) ist SVP-Senator und stellvertretender Vizepräsident der Autonomie-Fraktion im Senat. Er ist Mitglied der V. Kommission (Haushalt), VI. Kommission (Finanzen und Staatsvermögen), wo er das Amt des Vizepräsidenten bekleidet, und der VIII. Kommission (Öffentliche Aufträge und Verkehr). Er kümmert sich vor allem um wirtschaftliche Belange, Infrastrukturen, Steuerwesen und Staatshaushalt, insbesondere um die finanziellen Beziehungen zu den Autonomen Provinzen und die Aufwertung der Südtiroler Wirtschaftsstruktur. Steger ist verheiratet, Vater von drei Kindern und begeisterter Ski- und Fußballfan.

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