Güterverkehrssektor
Südtirols Transportbranche hat zahlreiche Herausforderungen zu meistern. Die Handelskammer setzt sich gemeinsam mit den Verbänden für eine Verbesserung der Rahmenbedingungen ein.
Die wichtigste und meistbefahrene Handelsroute für Südtirol ist und bleibt der Brennerkorridor. Der heimische Transportsektor sieht sich hier seit Jahren mit einer ganzen Reihe von Fahrverboten und beschränkenden Maßnahmen des Landes Tirols konfrontiert. Vom Nachtfahrverbot über das sektorale Fahrverbot bis hin zur Blockabfertigung machen diese Maßnahmen den Unternehmen das Leben schwer. So können zum Beispiel die Mitbewerber aus Tirol nachts problemlos mit einem Euro VI LKW auf österreichischen Autobahnen fahren, während es für Südtirols Unternehmen in der Nacht kein Durchkommen gibt. Dank der Öffentlichkeitsarbeit der Verbände und der Handelskammern ist das Thema mittlerweile ganz oben auf die politische Agenda in Rom gerückt. Die Regierung arbeitet derzeit an einem Vertragsverletzungsverfahren gegen Österreich.
Doch die Fahrverbote sind nicht die einzige Sorge der Transportunternehmen. Anstehende Bauarbeiten auf der Autobahn wie zum Beispiel die Sanierung der Luegbrücke, Verzögerungen bei der Fertigstellung des Brennerbasistunnels und aktuell fehlende Kapazitäten bereiten den Firmen Kopfzerbrechen.
Auch der Fachkräftemangel ist in der Transportwirtschaft spürbarer als in anderen Branchen. Der C-Führerschein für LKW ist sehr kostspielig und man kann ihn erst mit 21 Jahren machen, was aus Sicht der Handelskammer viel zu spät ist. Aus diesem Grund setzt man sich auf europäischer Ebene im Rahmen der Überarbeitung der Führerscheinverordnung dafür ein, das Mindestalter und die Kosten für diesen Führerschein zu senken und somit der Einstieg in den Beruf als LKW-Fahrer/in zu erleichtern.