Handelskammer Bozen
Es gilt, die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel durch Einheimische und Gäste zu erhöhen.

Mobilität in Südtirol

Der Schlüssel zum Erfolg
Datum:  April 2021

Mobilität ist das Rückgrat der Wirtschaft und ein entscheidender Standortfaktor. Aus unternehmerischer Sicht ist die Erreichbarkeit eine Grundvoraussetzung, um konkurrenzfähig zu sein und auf dem globalen Markt zu bestehen. Der Personen- und Gütertransport spielt dabei eine wichtige Rolle.

Das Verkehrsnetz in einem Land legt den Grundstein für eine leistungsfähige Wirtschaft und für die persönliche Mobilität der Bevölkerung. Die Erreichbarkeit einer Region ergibt sich aus der Summe der verschiedenen Verkehrsinfrastrukturen. Dazu zählen Straßen, Zuggleise und Flughafen, die nationale und internationale Anschlüsse für den Personen- und Gütertransport garantieren. Nicht zu vergessen sind die Datenverbindungen, wobei neben den Hauptleitungen auch die letzte Meile, das heißt die Verbindung von den Knotenpunkten zu den einzelnen Gebäuden, von großer wirtschaftlicher Bedeutung ist.

Rückblick auf 2020

Für die Wirtschaft hatte das Coronavirus und der dramatische Verkehrseinbruch schwerwiegende Folgen: Ab März kam es infolge des Ausbruchs von COVID-19 zu unkoordinierten Grenzschließungen in der EU, die Folgen dieser einzelstaatlichen Maßnahmen waren auch in Südtirol spürbar. Am 12. März kam es aufgrund der Schließung der Grenze am Brenner auf der A22 zu 90 Kilometern Stau in Fahrtrichtung Norden. Es wurde rasch klar, dass ein Fleckenteppich an nationalen Maßnahmen zu Problemen an den innereuropäischen Grenzen und zu Unsicherheit bei vielen Transportbetrieben führte. Die Europäische Kommission versuchte bereits ab März die einzelstaatlichen Maßnahmen zu koordinieren und einen reibungslosen Warenverkehr zu garantieren – es wurde das Konzept der „green lanes“, der grünen Vorzugsspuren für den Warenverkehr, erarbeitet. Während sich der Warenverkehr seit dem Frühsommer wieder einigermaßen erholt hat, aber Großteils weiterhin unter dem Vorjahresniveau blieb, ist beim Leichtverkehr von Trendwende noch keine Rede. Dieser ist an manchen Tagen im Vergleich zum Vorjahr um bis zu über 97 Prozent eingebrochen.

Verkehr A22

Der Personen- und Güterverkehr

Die wirtschaftliche Entwicklung von Südtirol wird positiv von der Lage des Landes an der Brennerachse beeinflusst. Die Autobahn und die Bahnlinie sind für den Personen- und Güterverkehr von besonderer Bedeutung. Das Autobahnnetz der A22 mit seiner Länge von 314 km verbindet Südtirol einerseits mit dem oberitalienischen Wirtschaftsraum, garantiert andererseits aber auch eine direkte Anbindung an Österreich und in Folge an Deutschland, die Hauptexportländer für Südtiroler Produkte sind. Die Brennerbahnlinie stellt auf internationaler Ebene eine strategisch wichtige Verbindung dar und erreicht von Salurn bis zum Brenner eine Länge von 120 km. Dass die Resilienz der Brennerbahnlinie deutlich verbessert werden muss, zeigten die heftigen Schnee- und Regenfälle im Dezember 2020 und die darauffolgende Sperrung der Brennerbahn. Ein kontinuierlicher Ausbau der Verkehrsnetze und des Transportangebots sind wichtig für den zukunftssicheren Wirtschaftsstandort Südtirol.

Der Brennerbasistunnel wird den Personen- und Warenverkehr nachhaltig verändern.

Ziele in puncto Erreichbarkeit

Für die Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität Südtirols sowie den Erhalt von Arbeitsplätzen mit einhergehender Sicherung des Einkommens der Bevölkerung ist die Erreichbarkeit ein entscheidender Faktor. Damit ein entsprechend hohes Niveau erreicht werden kann, bedarf es einer Vielzahl an Maßnahmen: Was den Bereich Personenverkehr betrifft, sollte die nationale und internationale Anbindung und die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel durch Einheimische und Gäste erhöht werden. Die Handelskammer Bozen setzt sich aber auch dafür ein, dass das kapillare Straßennetz auch abseits der Hauptverkehrsachsen verbessert wird. Im Bereich Warenverkehr gilt es, die Voraussetzungen zu schaffen, damit der Warenverkehr vermehrt auf die Schiene verlagert und auch in Zukunft der Zugang zu den Märkten gesichert wird. Es bedarf eines gesamtstaatlichen Konzepts auf dem Brennerkorridor, welches beide Verkehrsträger – Straße und Schiene – berücksichtigt und bestmöglich zu nutzen vermag. Die Digitalisierung wird in Zukunft eine zentrale Rolle zur Optimierung von Verkehrsfl üssen spielen, für die es einer angemessenen, digitalen Erreichbarkeit bedarf.

Lesen Sie auch

Die Südtiroler Wirtschaftsverbände
Einen Mitgliederbefragung des WIFO

Die Südtiroler Wirtschaftsverbände

Patrik Gampenrieder, Fabian Steiner, Doris Karadar, Stephan Kircher und Roberto Monte
Für Berufsschüler/innen

Wirtschaftstag

Publikum
WFO Bozen

Wirtschaftstag

Kontakt

Verkehr, Mobilität und Erreichbarkeit

Dr. Elisa Visigalli

0471 945 707