Die Tiroler Medici
Sonderausstellung im Merkantilmuseum und auf Schloss Maretsch 2019/2020
Kuratoren: Elisabetta Carnielli, Helmut Rizzolli
Durch die Heirat von Erzherzog Leopold V., Herrscher von Tirol, und Claudia de’ Medici verschwägerte sich die Tiroler Linie der Habsburger mit dem bedeutenden toskanischen Haus. Der Name Medici war eng mit Renaissance, Macht, Reichtum und Kunstförderung verbunden. Über dreieinhalb Jahrhunderte leiteten die Medici, zunächst als Kaufleute und Bankiers, dann als Erzherzöge von Toskana die Geschicke von Florenz und ab 1632 auch jene von Tirol. Nach dem Tod Leopolds V. führte Claudia deʼ Medici geschickt und selbstbewusst die Regierung in Tirol mit ihrem Sohn Ferdinand Karl.
Die Tiroler Linie, die aus der Vereinigung der Medici mit den Habsburgern entstand, brachte Bozen mit der Einführung der Marktordnung einen unerwarteten wirtschaftlichen Aufschwung; zudem schützten die Reform der Landesverteidigung und der Ausbau der Grenzfestungen Tirol während des Dreißigjährigen Krieges vor Angriffen.
Im Mittelpunkt der Ausstellung im Merkantilmuseum stehen zwei bisher unbekannte Porträts von Ferdinand Karl und seiner Gattin Anna de’ Medici, beide vom berühmten flämischen Hofmaler Justus Suttermans angefertigt. Im Merkantilgebäude sind weiters einige Porträts von Claudia de’ Medici, eine Leihe der Galerie der Uffizien, und eine kostbare Sammlung von Münzen und Medaillen aus dem Münzkabinett des Kunsthistorischen Museums in Wien zu sehen.
Für diese wichtige Ausstellung hat das Merkantilmuseum eine fruchtbare und prestigeträchtige Zusammenarbeit mit der Stiftung Bozner Schlösser gefunden. Im Bergfried des Schloss Maretsch wird hingegen eine historische Waffensammlung ausgestellt, mit besonderem Fokus auf den Dreißigjährigen Krieg, der die erste Hälfte des 17. Jahrhunderts prägte.
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