Handelskammer Bozen

TTIP: Chance für heimische Wirtschaft

Data: 
Montag, 02. Februar 2015
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Das Transatlantische Freihandelsabkommen (TTIP) kann auch für Südtirols Wirtschaft positive Auswirkungen haben, betont die Handelskammer Bozen. Größerer Austausch bedeutet immer auch eine Zunahme des Wohlstandes in den beteiligten Ländern.

Die EU und die Vereinigten Staaten von Amerika befinden sich gerade in Verhandlungen über die Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (Transatlantic Trade and Investment Partnership – TTIP), die den Warenaustausch zwischen den USA und Europa erleichtern soll.
Die Handelskammer Bozen steht diesbezüglichen Erleichterungen grundsätzlich positiv gegenüber. „Mehr Austausch bedeutet in der Wirtschaft mehr Wohlstand für alle Beteiligten“, betont Handelskammerpräsident Michl Ebner und ergänzt: „Wenn nun dieser Austausch mit den USA erleichtert werden soll, dann begrüßen wir das.“
Für Südtirols Wirtschaft stellen die USA einen nicht zu unterschätzenden Handelspartner dar. Der Import von amerikanischer Ware nach Südtirol betrug im Jahr 2014 29 Millionen Euro und es wurden Waren im Wert von über 147 Millionen von Südtirol in die USA exportiert, darunter vor allem Lebensmittel, Metallprodukte, Transportmittel und Maschinen.
„Den Befürchtungen von Gegnern des Abkommens, wonach die europäischen Märkte nach der Verabschiedung des Abkommens einer Warenflut aus Übersee ausgesetzt seien bzw. europäische Produktionsstandards durch amerikanische Importe unterwandert würden, kann mithilfe einer umsichtigen Verhandlungsstrategie verbunden mit einer transparenten Informationspolitik entgegengewirkt werden“, ist Ebner überzeugt.
Das Abkommen kann dazu dienen, europäische geografische Ursprungsbezeichnungen, wie sie in Südtirol etwa beim Speck, beim Wein, bei den Äpfeln und beim Stilfser Käse in Gebrauch sind, auch auf dem amerikanischen Markt zu schützen.
Momentan gibt es diesbezüglich noch keine Regelung, weshalb es für amerikanische Betriebe theoretisch möglich wäre, ein Produkt zum Beispiel unter dem Namen „Südtiroler Wein“ in den USA markenrechtlich zu schützen und so das Original vom amerikanischen Markt zu verdrängen. Michl Ebner: „TTIP kann solche Praktiken verhindern. Der Südtiroler EU-Abgeordnete Herbert Dorfmann ist im Umweltausschuss ständiger Berichterstatter zum TTIP und damit zu den Themen Lebensmittelsicherheit und Kennzeichnung, er hält uns über die Verhandlungen auf dem Laufenden.“
Weitere Informationen erteilt die Handelskammer Bozen, Ansprechpartner Alfred Aberer, Tel. 0471 945 612, E-Mail: alfred.aberer@handelskammer.bz.it