Handelskammer Bozen

Internationalisierung

Chancen und Herausforderungen eines Eintritts in den US-Markt

Data: 
Freitag, 04. April 2025
Uhrzeit: 

Kürzlich informierte die Handelskammer Bozen in einer Online-Veranstaltung zu den Chancen und Herausforderungen eines Eintritts in den US-Markt, mit besonderem Fokus auf den Bundesstaat Texas und die Lebensmittelindustrie sowie den Innenausbau. Besonders in dieser wirtschaftlich herausfordernden Zeit ist es wichtiger denn je, bestehende Geschäftskontakte zu halten, aber auch neue aufzubauen. Die Handelskammer steht den Südtiroler Unternehmen unterstützend zu Seite.

Die USA sind nach Deutschland und Österreich zum drittgrößten Exportmarkt für Südtiroler Erzeugnisse geworden. Im vergangenen Jahr konnten die Ausfuhren in die Vereinigten Staaten beachtlich gesteigert werden und erreichten eine Summe von 511 Millionen Euro. Damit entfallen knapp 7 Prozent des Exports aus Südtirol auf den US-Markt. Trotz der aktuellen politischen Entwicklungen bleiben die USA ein unverzichtbarer Wirtschaftsraum.

Zudem bietet der US-Bundesstaat Texas ganz besondere Exportmöglichkeiten: Es ist der flächen- und bevölkerungsmäßig zweitgrößte Bundesstaat der USA und würde als eigenständiges Land die 8. größte Wirtschaft der Welt darstellen.

„Vor diesem Hintergrund hat der Service Internationalisierung der Handelskammer Bozen in Zusammenarbeit mit der Italienisch-Amerikanischen Handelskammer Texas ein Webinar für Südtiroler Unternehmen organisiert, um über die Chancen des Markteinstiegs in den US-Markt zu informieren“, so Irmgard Lantschner, Leiterin des Bereichs Unternehmensentwicklung der Handelskammer Bozen, in ihren Grußworten.

Nach den Grußworten präsentierte Executive Director Alessia Paolicchi die Dienstleistungen der Italienisch-Amerikanischen Handelskammer Texas und wie diese als Tor zum Markteintritt in den Vereinigten Staaten fungiert. Sie erklärte unter anderem die Dienste „Red Carpet“ und „Green Light“, mit denen ein Unternehmen in den USA einfach und schnell gegründet und operativ am Markt tätig werden kann.

Francesca Bacci, Business Development Analyst der Italienisch-Amerikanischen Handelskammer Texas widmete ihr Input der Herkunftsbezeichnung „Made in Italy“ und der hohen Nachfrage in Texas nach qualitativ hochwertigen Produkten aus Italien. Darunter fallen Erzeugnisse der Lebensmittelbranche ebenso wie Design-, Fashion- und Luxuswaren.

Ewald Mitterrutzner von der barth Innenausbau KG schilderte seine persönlichen Erfahrungen im US-Markt und gab den Interessierten wertvolle Einblicke. Der 1877 gegründete Betrieb aus Brixen ist mit maßgeschneiderter Innenarchitektur international erfolgreich. Mitterrutzner betonte, dass sich ein Unternehmen bereits im Vorfeld eines Auslandsgeschäftes mit grundlegenden Fragen wie: Wer ist mein Kunde? oder Was liefere ich? beschäftigen sollte. Zudem gilt es, die Lieferkonditionen zu definieren, gewisse Vorlaufzeiten zu beachten und eine eventuelle physische Präsenz in den USA zu klären.

Die Online-Veranstaltung schloss mit einem informativen Referat ab, in welchem Rechtsanwältin Beatriz Trillos Ballerini aus Houston in Texas auf die Einreisebestimmungen und Visa-Anforderungen für Geschäftsreisen und Arbeitseinsätze in den USA einging. Sie erklärte die Unterschiede zwischen der Einreisebescheinigung ESTA und den verschiedenen US-Visumskategorien B-1 (Geschäftsvisum), E-1 und E-2 (Handels- bzw. Investorenvisum), L-1 (Arbeitsvisum für internationale Konzerne) und EB-5 (Investorenvisum).

Abschließend stellte Thomas Lunger, Mitarbeiter des Service Internationalisierung der Handelskammer Bozen, das umfassende Dienstleistungsangebot der Handelskammer vor, mit dem heimische Unternehmen bei ihren internationalen Aktivitäten unterstützt werden.

Darunter fallen die Teilnahme am nationalen Projekt „SEI - Sostegno all’Export dell’Italia“, das Exportorientierungsgespräch, die technische Export- und Außenhandelsberatung und die Ausstellung der Dokumente für den Außenhandel. Zudem vermittelt der Bereich Firmenadresslisten und -mailinglisten, gibt Firmen- und Bonitätsauskünfte und organisiert Export-Weiterbildungen sowie Themen- bzw. Länderveranstaltungen. Das Angebot wird abgerundet durch die Plattform „Südtirol exportiert“, den Leitfaden für den Start in den Export und die Beiträge für Internationalisierung, welche die Handelskammer im Mai 2025 vergibt.

Neben dem Webinar bestand für interessierte Unternehmen die Möglichkeit, an einem Beratertag teilzunehmen. Dabei stand Francesca Bacci von der Italienisch-Amerikanischen Handelskammer Texas allen Betrieben, die durch das Webinar Interesse am US-Markt gewonnen haben, Rede und Antwort.

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