Fischer Factory
Bereits während der Schulzeit Praxiserfahrung zu sammeln, ist für Jugendliche von großer Bedeutung und erleichtert ihnen den späteren Berufseinstieg. Ein Unternehmen, das Oberschüler/innen diese Möglichkeit bot, war die Firma Fischer Factory, die in Tramin Mulchgeräte produziert. Wir haben mit Doris Rossi Fischer gesprochen, die zusammen mit ihrem Mann die Fischer Factory besitzt.
Was produziert die Firma Fischer Factory?
Doris Rossi Fischer: Die Firma Fischer produziert hauptsächlich Messermulchgeräte, aber seit 2019 auch Forstmulchgeräte. Im Jahr 2023 waren es insgesamt über 1.000 Stück.
Wie haben Sie den Südtiroler Oberschüler/innen ermöglicht, Praxiserfahrung zu sammeln?
Wir haben bei einem PCTO-Projekt des WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen mitgemacht. Bei diesen Projekten arbeiten die Schüler/innen mit Unternehmen zusammen und erarbeiten Lösungen von Problemstellungen, die sie von den Unternehmen bekommen. Da kommen unter Umständen tolle und frische Ideen heraus. Auch jetzt sucht das WIFO wieder nach Betrieben, die für solche Projekte zur Verfügung stehen.
Welches Projekt wurde in Ihrem Unternehmen gemacht und wie sahen die Lösungen der Oberschüler/innen aus?
Es war ein Projekt zur Optimierung von Abläufen in unserer Logistik. Wir produzieren eine sehr große Palette an Mulchgeräten mit unterschiedlichsten Größen. Es ist sehr schwierig, diese optimal in den Frachtcontainern zu positionieren. Die Kunden bestellen oft eine Vielzahl von Mulchgeräten und möchten wissen, welche Teile in welchem Frachtcontainer sind bzw. früher bei ihnen ankommen. Die Schüler/innen haben einen Prototypen einer Software erstellt, mit der es möglich ist, dies für Standardmaße zu erfassen und den Kunden mitzuteilen. Für Spezialmaße reichte die Zeit des Projektes leider nicht aus, um eine Lösung zu finden.
Frachtcontainer klingt nach Export. Exportieren Sie viele Mulchgeräte?
Ja, 85 Prozent unserer produzierten Mulchgeräte werden außerhalb Südtirols, in über 50 verschiedene Länder exportiert. Lediglich 15 Prozent der produzierten Mulchgeräte werden in Südtirol verkauft.
Wie gelang es, dass Ihre Mulchgeräte in so vielen Ländern der Welt zum Einsatz kommen?
Die hohe Qualität unserer Produkte und der 24-Stunden-Kundenservice sind wichtige Gründe, warum sich die Kunden für uns entscheiden. Wir sind auch auf internationalen Messen vertreten, bei denen wir Kontakte knüpfen. Die beste Werbung ist aus meiner Sicht jedoch die Mundwerbung der vielen zufriedenen Kunden.
Wie wichtig ist aus Ihrer Sicht Innovation?
Innovation ist sehr wichtig. Bei uns bekommen die Kunden ein an die in ihrem Land vorherrschenden Bodenbeschaffungen angepasstes Mulchgerät geliefert. Deshalb müssen wir immer wieder Anpassungen vornehmen. Dabei ist Innovation von enormer Bedeutung. Es werden laufend neue Mulchgeräte entwickelt.
Was sind die aktuell größten Herausforderungen in Ihrem Betrieb?
Nach dem Umzug der Firma im Jahre 2020 auf das neue Firmengelände in Tramin sind wir noch dabei die internen Strukturen neu zu organisieren. Besonders das Digitalisieren der Produktion und Verwaltung war eine große Herausforderung. Wir tüfteln zurzeit auch an neuen Produkten. Es wird in Zukunft sicher einige Neuigkeiten geben.
Info
Doris Rossi Fischer war bis im Jahre 2004 bei einer kleinen international tätigen Motorradsportfirma im Fleimstal tätig. Dann wechselte sie ins Unternehmen Fischer Factory und lernte dort ihren späteren Ehemann Christian Fischer kennen. Mittlerweile besitzen sie gemeinsam das Unternehmen Fischer Factory. Seit dem Jahr 2023 leitet Fredrik Danielsson als Geschäftsführer ihr Unternehmen.
Die Firma Fischer Factory ist einer der bekanntesten Hersteller von Messermulchgeräten weltweit. Im Jahr 2020 ist die Fischer Factory in den größeren neuen Firmensitz in Tramin umgezogen. Der Betrieb beschäftigt zurzeit 43 Mitarbeiter/innen. Seit dem Jahr 2023 leitet Fredrik Danielsson als Geschäftsführer das Unternehmen Fischer Factory.