Handelskammer Bozen
Irmgard Lantschner

Work in Südtirol

Eine Willkommenskultur etablieren
Datum:  Juli 2024

Arbeitskräfte zu gewinnen und ihnen den Start in Südtirol möglichst einfach zu machen, das ist das Ziel der Informationsplattform von „Work in Südtirol“, der neuen Anlaufstelle der Handelskammer Bozen für Fragen zum Arbeiten und Leben in Südtirol. Irmgard Lantschner, Leiterin des Bereichs Unternehmensentwicklung der Handelskammer erklärt, worum es bei der Plattform geht.

Work in Südtirol ist eine Plattform für das Leben und Arbeiten in Südtirol. Warum hat die Handelskammer dieses Thema gemeinsam mit dem Land für ihr Jahresmotto gewählt?
Irmgard Lantschner: Die Politik, die Verbände und wir als Handelskammer haben erkannt, dass der Arbeits- und Fachkräftemangel Südtirol stark fordern wird. Wir stehen im globalen Wettbewerb um gute Mitarbeiter/innen und müssen daher Maßnahmen setzen. Das Problem betrifft nicht nur hochqualifizierte Arbeitskräfte, sondern zieht sich durch alle Branchen und Berufsbilder. Der demografische Wandel wird zudem verstärkt durch die jährliche Abwanderung einer beachtlichen Zahl an jungen Südtiroler/innen, die im Ausland bessere Erwerbsmöglichkeiten vorfinden.

Die Handelskammer behandelt das Thema aus der Sicht der Betriebe? 
a, das ist unser Auftrag, obwohl dieses Problem über die rein wirtschaftliche Dimension hinausgeht und uns als gesamte Gesellschaft betrifft. Wenn die Betriebe keine Mitarbeitenden finden, können sie nicht planen und Aufträge annehmen. Dies hemmt deren Entwicklungsmöglichkeiten und Wachstumschancen. Für unsere Unternehmen geht es darum, auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu sein.

Was gilt es zu tun?
Der Arbeitsmarkt hat sich gedreht, von einem Angebots- zu einem Nachfragemarkt. Wir versuchen, die Betriebe dafür zu sensibilisieren, mehr Zeit und Energie zu investieren, um ihre guten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu halten und neue zu gewinnen.

Es geht also vor allem um die Ansprache neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter?
Wir wollen die Unternehmen darauf aufmerksam machen, dass es eine neue Sichtweise auf die Mitarbeiter/innen braucht. Dazu zählen mehr Anerkennung, mehr Aufmerksamkeit und mehr Wertschätzung. Besonders die jungen Leute wollen sich aktiv einbringen und mitgestalten. Erfolgreiches Recruiting beinhaltet, sich präventiv um neue Mitarbeitende umzuschauen, einfache Bewerbungstools bereitzustellen und schnell auf Bewerbungen zu reagieren 

Was kann die neue Plattform dazu beitragen?
Die Online-Plattform „Work in Südtirol“ bietet viele Basisinformationen für das Ankommen, Arbeiten und Leben in Südtirol. Dahinter verbirgt sich ein Welcome Service, der Menschen, die aus beruflichen Gründen nach Südtirol kommen oder zurückkehren, mit umfassenden Informationen zu Themen wie Einreise, Aufenthalt, Mobilität, Gesundheitsversorgung, Wohnen, Kinderbetreuung und vieles mehr unterstützt.

Mehr Wertschätzung ist nur ein Punkt. Was können Arbeitgeber noch tun, um für neue Bewerber/innen attraktiv zu sein? 
Viele Südtiroler Studierende haben uns zurückgemeldet, dass sie sehr gern wegen der Heimat und der Familie zurückkehren möchten. Aber sie wollen es sich leisten können, allein zu wohnen und beklagen die vergleichsweise niedrigen Einstiegsgehälter bei den gleichzeitig hohen Lebenshaltungskosten in Südtirol. Und dann geht es auch noch um das richtige Ankommen im Land: Die Menschen, die zuwandern, bleiben oft nur für ein paar Jahre, weil sie es nicht schaffen, sich gut in die Gesellschaft zu integrieren.

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