Handelskammer Bozen

Spitzentreffen der drei Handels- und Wirtschaftskammern der Euregio zum Thema Brennergrenze

Data: 
Mittwoch, 24. Februar 2016
Uhrzeit: 

Heute fand in Innsbruck ein Treffen zwischen den Führungsspitzen der Wirtschaftskammer Tirol, der Handelskammer Bozen und der Handelskammer Trient statt. Sie sprachen über die geplanten Kontrollen an der Brennergrenze und ihre Forderungen an die Politik, um die befürchteten negativen Auswirkungen des Grenzmanagements für die Wirtschaft und die Bevölkerung der Euregio einzudämmen.

Das von Österreich vorgesehene Grenzmanagement der Brennergrenze sorgt bei den Wirtschaftstreibenden der drei Euregio-Länder Tirol-Südtirol-Trentino weiterhin für Unverständnis. Deshalb haben die Führungsspitzen der drei Kammern der Euregio ihr Treffen diesem Thema gewidmet. Die voraussichtliche Einschränkung des freien Warenaustausches würde die Wirtschaft und die Bevölkerung erheblich beeinträchtigen und wäre ein großer Rückschritt für die gesamte Europaregion.

Giovanni Bort, Präsident der Handelskammer Trient erklärt: „Es bringt nichts, sich hinter dem Vorwand der Diplomatie zu verstecken. Die Entscheidung aus Wien ist sehr besorgniserregend und untergräbt in Zeiten der Not eines der grundlegenden Prinzipien, das der europäischen Einigung zu Grunde liegt: den freien Waren- und Personenverkehr. Diesen in Frage zu stellen oder einzuschränken, geht mit dem Risiko einher, die bisherige Dynamik zu unterbinden und die Erholung der Wirtschaft des alten Kontinents weiter einzudämmen.“

Weiters werden große Nachteile für den Tourismus und die einheimische Bevölkerung erwartet, wenn der freie Personenverkehr eingeschränkt würde. Handelskammerpräsident Michl Ebner dazu: „Es müssen geeignete Lösungen für die touristische Hauptsaison gefunden werden. Die Wartezeiten müssen so gering wie möglich gehalten werden, um Unannehmlichkeiten für die Reisenden zu vermeiden. Es kann zum Beispiel mehr Personal für die vorgelagerten Kontrollen am Brenner eingesetzt werden.“

Die drei Kammern haben auch konkrete Vorschläge für die Kontrollen in den Zügen ausgearbeitet. Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Bodenseer betont: „Es darf zu keinen Zwangswartezeiten der Züge am Brenner und zu keiner Beeinträchtigung des Fahrplans kommen, deshalb müssen die Personenkontrollen während der Fahrt und früh genug vor der Grenze und zwar schon im Bereich Verona stattfinden. Weiters darf der Gütertransport auf der Schiene keine Störungen durch die Kontrollen erfahren.“

Die Führungsspitzen der Wirtschafts- und Handelskammern der Euregio treffen sich regelmäßig, um sich über aktuelle Themen auszutauschen, welche alle drei Länder betreffen.

Für weitere Informationen steht die Handelskammer Bozen zur Verfügung, Ansprechpartner Alfred Aberer, Tel. 0471 945 612, E-Mail: alfred.aberer@handelskammer.bz.it.