Chamber of Commerce of Bolzano
Verpackung

Verpackung

Natürlich, recycelt, nachhaltig

Nachhaltigkeit betrifft nicht nur Produkte, sie betrifft auch deren Verpackung. Wie steht‘s etwa um die Herkunft der Verpackungsmaterialien? Wie um ihr Recycling? Wie um den Materialverbrauch? Fragen, auf die der Brixner Duschkabinen-Spezialist duka Antworten gefunden hat, die wir uns von Guido Sandforth, Leiter des Managementsystems des Unternehmens, erklären haben lassen.

Herr Sandforth, lassen Sie uns zunächst das Grundsätzliche klären. Seit wann ist die Nachhaltigkeit bei duka ein Thema?
Guido Sandforth: Eigentlich immer schon, sogar lange bevor der Begriff in den Medien aufgetaucht ist. Die Nachhaltigkeit ist in der DNA von duka verankert, weil sich das Unternehmen in einem ebenso schönen wie empfindlichen Lebensraum entwickelt hat. Mit dem zu arbeiten, was zu uns und zur Umwelt passt – Hans Krapf, unser Gründer, hat nie etwas anderes getan und seine Söhne führen dies im gleichen Sinne fort.

Diesem Ansatz hat man im neuen Sitz und in einem eigenen Nachhaltigkeits-Programm Gestalt verliehen. Auch in Sachen Verpackung?
Wir haben uns mit Blick auf die Nachhaltigkeit die grundsätzliche Frage gestellt, welche Themen überhaupt Themen sind. Der Energieverbrauch ist da selbstverständlich der erste Aspekt, der bedacht wurde, bei uns etwa mit einer Photovoltaikanlage, mit Flusswasserkühlung und einer Heizung, die Abwärme nutzt. Danach kam zwangsläufig aber auch schon das Thema Verpackung auf den Tisch und wir haben uns gefragt, ob wir da schon am Anschlag sind.

Und? Waren Sie’s?
Nein, es hat durchaus noch Luft nach oben gegeben, wenn ich etwa an das Ziel denke, die Verpackung auf Karton umzustellen, der zu hundert Prozent aus recyceltem Material besteht und auch zu hundert Prozent wieder recycelt wird.

Ist das der Ansatz, den duka verfolgt?
Unser Ziel ist, als Verpackungsmaterial – wo immer das möglich ist – auf Karton zu setzen. Wenn man fünf Schrauben verpacken muss, wird man dafür zwar auch künftig recycelbaren Kunststoff verwenden, sonst soll aber nur noch Karton zum Einsatz kommen. Für unsere bis zu mehrere Dutzend Kilo schweren Duschabtrennungen aus Echtglas brauchen wir etwa einen Stoßschutz, der bis dato aus Styropor bestand, nun aber – auch dank der Zusammenarbeit mit der Freien Universität Bozen – durch Karton ersetzt wird. Modellreihe für Modellreihe.

Aber auch Karton ist nicht gleich Karton …
Deshalb gibt es bei uns nach einer längeren Umstellung auch keinen neuen Karton mehr, sondern nur noch recycelten. Zudem wird der Karton bei uns nicht mehr bedruckt. Das hört sich nach einer Kleinigkeit an, wir können dadurch aber jährlich weit mehr als eine Tonne Farbe einsparen. Dazu kommt, dass wir unsere Produkte effizient verpacken, das heißt, wir verpacken mit „Maßanzug“ und halten das Volumen so klein wie möglich. Auch das trägt dazu bei, Verpackungsmaterial – in unserem Fall Karton – einzusparen.

Behält man bei duka auch andere nachhaltige Verpackungsmaterialien als Alternative zum Karton im Auge?
Ansätze gibt es, die Entwicklung kennt bereits Verpackungsmaterial aus nachwachsenden Rohstoffen wie Mais und Zuckerrohr, allerdings werden damit zwei Fragen aufgeworfen. Wie lassen sich diese zum einen in Großserie einsetzen, zum anderen stehen sie in Konkurrenz zu anderen Nutzungen, vor allem zur Ernährung aber auch zur Energiegewinnung. Deshalb setzen wir auf den Kontakt zu Forschungsinstituten, um auf dem neuesten Stand zu bleiben.

Sollte sich ein Unternehmen noch keine Gedanken über die Nachhaltigkeit der Verpackung gemacht haben, wo gilt es, den Hebel anzusetzen?
Die Frage ist immer, was ökologisch sinnvoll und ökonomisch machbar ist. Da hilft es, Ideen aus allen Bereichen zu sammeln und dabei die Mitarbeiter einzubeziehen. Da kommen viel mehr Ideen, als man sich erwartet. Auch Intelligenz und Kompetenz von Lieferanten und Partnern liefern neue Ansätze.

Und wohin führt der Weg in Sachen nachhaltige Verpackung bei duka?
Wir sind den Weg schon ein ganzes Stück weit gegangen und auch als einer der ersten Produzenten weltweit EPD-zertifiziert. Wir kennen demnach den ökologischen Fußabdruck unserer Produkte und können darauf aufbauen. In der Verpackung bedeutet dies, Kunststoffe weiter konsequent zurückzudrängen, auch künftig zu hundert Prozent auf Recyclingkarton zu setzen und diesen vollständig wieder in den Kreislauf einzuspeisen.
 

Kurzbiografie

Guido Sandforth, Dipl. Wirtschafts-Ing. (FH), leitet das Managementsystem der duka AG. In seinen Zuständigkeitsbereich fallen das Qualitätsmanagementsystems nach ISO EN 9001, das Nachhaltigkeitsmanagement, marken- und patentrechtlichen Aktivitäten des Unternehmens sowie die entwicklungs- und produktionsbegleitende Produktprüfung. Er ist Koordinator der technischen Arbeitsgruppe GLT der Duschabtrennungshersteller in der Italienischen Unternehmervereinigung FederlegnoArredo und nationaler Experte im Italienischen Institut für Normung UNI in Mailand.

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