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Schienenverkehr und grenzüberschreitende Verbindungen
Kürzlich informierte die Handelskammer Bozen in einer Online-Veranstaltung zu den aktuellen Herausforderungen im Personen- und Warentransport, mit besonderem Fokus auf den Schienenverkehr. Laut den Expertinnen und Experten bietet die Schiene ein großes Potential für die heimische Wirtschaft, speziell im Güterverkehr und im Tourismus.
Das erste Fachreferat im Rahmen des Online-Events hielt Sabrina De Filippis, Vorstandsvorsitzende von Mercitalia Logistics, der Logistiksparte der italienischen Staatsbahnen - Gruppo Ferrovie dello Stato italiane. Sie gab einen Überblick über die europäischen Korridore und die neuen grenzüberschreitenden Tunnellösungen, wie den Brennerbasistunnel. Dieser stellt die Grundlage für den zukünftigen Güterverkehr von Nord nach Süd und umgekehrt dar.
Es folgte ein Input von Martin Vallazza, Direktor des Ressorts für Infrastrukturen und Mobilität des Landes Südtirol. Er widmete seinen Vortrag dem Personentransport und berichtete über Projekte wie die Elektrifizierung der Vinschger Bahn, den Virgltunnel in Bozen und die Zughaltestelle St. Jakob (Leifers) sowie die Riggertal-Schleife. Diese sollen dazu beitragen, den Individualverkehr zu verringern und den Transport mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Bahn und Bus) zu verstärken.
Ein Highlight der Online-Informationsveranstaltung bildete die Diskussionsrunde zu den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen des Schienenverkehrs und der Frage, wie diese gemeistert werden können. Am Runden Tisch beteiligten sich:
- Roger Hopfinger, Regionaldirektor von Trenitalia sowie Präsident der Sektion Transport von Personen, Waren und Logistik im Unternehmerverband für den Zeitraum 2024-2028: Als Herausforderungen nannte er den Arbeitskräftemangel, der sich auch im Schienenverkehr zeigt sowie die zunehmende Mobilität zu Freizeitzwecken, zu deren Bewältigung die Schiene maßgeblich beitragen kann.
- Martin Vallazza, Direktor des Ressorts für Infrastrukturen und Mobilität des Landes Südtirol: Auch er bezeichnete den Arbeitskräftemangel als größte Herausforderung, zudem die notwendigen Maßnahmen in puncto Sicherheit und Instandhaltung des Schienennetzes.
- Massimo Girardi, Präsident des Vereins Transdolomites: Der Verein setzt sich unter anderem für eine nachhaltige Mobilität im Dolomitenraum ein und fordert seit längerem eine neue Eisenbahnverbindung von Trient nach Canazei, den sogenannten „Treno dell’Avisio“.
Im Rahmen des Runden Tischs bot sich dem Fachpublikum auch die Gelegenheit, Fragen an die Experten zu stellen.
„Mobilität ist das Rückgrat der Wirtschaft und ein entscheidender Standortfaktor. Aus unternehmerischer Sicht ist die Erreichbarkeit eine Grundvoraussetzung, um konkurrenzfähig zu sein. Eine entscheidende Rolle spielt dabei die Schiene. Die Handelskammern von Bozen und Trient setzen sich dafür ein, dass der Schienenverkehr potenziert und in ein modernes Schienennetz investiert wird“, unterstrichen Michl Ebner, Präsident der Handelskammer Bozen und Alberto Olivo, Generalsekretär der Handelskammer Trient.