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21. Vierkammertreffen
Beim 21. Vierkammertreffen der Euregio-Kammern und der Industrie- und Handelskammer (IHK) für München und Oberbayern, das heute im Hotel Stafler in Mauls bei Sterzing stattfand, standen die aktuellen wirtschaftspolitischen Entwicklungen und die Verkehrssituation auf der Brennerautobahn im Mittelpunkt. Besonders diskutiert wurden die Auswirkungen der Baustelle auf der Lueg-Brücke, mögliche Maßnahmen zur Verbesserung des Verkehrsflusses, der Fach- und Arbeitskräftemangel sowie die amerikanische Zollpolitik.
Ein zentrales Thema des Austausches war der Stand und die Auswirkungen der Baustelle auf der Lueg-Brücke. Die Spitzen der Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern, der Wirtschaftskammer Tirol und der Handelskammern von Bozen und Trient gingen dabei auch auf die aktuellen Verkehrsdaten auf der Brennerautobahn ein. Diese zeigen, dass vor allem in den Morgenstunden der Berufsverkehr und der Güterverkehr aufeinandertreffen und Verzögerungen verursachen. Jedoch sieht man anhand der Daten auch, dass diese Verzögerungen vermieden werden könnten.
„Es braucht ein Entgegenkommen. Wir würden uns wünschen, dass das Nachtfahrverbot für LKW am Morgen früher aufgehoben wird. Wenn die LKW bereits früher losfahren dürften, könnten weitreichende Staus verhindert werden. Dies würde sowohl den Anrainer/innen als auch der Wirtschaft zugutekommen“, waren sich die Spitzen der Handels- und Wirtschaftskammern entlang der Brennerachse beim Treffen einig.
Eine Verkürzung des Nachtfahrverbotes, speziell an allen Freitagen mit einem nachfolgenden Samstagsfahrverbot für LKW wäre dringend geboten, da sich das Zeitfenster für die LKW-Fahrer für den Transit durch Tirol von Kufstein bis Brenner in beiden Fahrtrichtungen auf zwei Stunden verkürzt (05.00 Uhr Ende Nachtfahrverbot, 07.00 Uhr Beginn Samstagsfahrverbot). In diesem kurzen Zeitfenster schaffen viele Fahrer den Transit nicht und verlieren die Möglichkeit, das Wochenende bei den Familien bzw. in der Heimat zu verbringen.
Damit diese Änderung jedoch effizient implementiert werden kann, muss sie frühzeitig den Transportunternehmen kommuniziert werden, damit sie sich darauf einstellen können. Zudem sollte aus Sicht der anwesenden Handels- und Wirtschaftskammern die Nachtmaut für LKW in dieser Zeitspanne am frühen Morgen auf das Niveau der Tagesmaut gesenkt werden, um die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu gewährleisten.
Beim heutigen Treffen diskutierten die Spitzen der Handels- und Wirtschaftskammern entlang der Brennerroute weiters über die politische Situation nach der Bundestagswahl in Deutschland und nach der österreichischen Nationalratswahl sowie das deutsche und österreichische Regierungsprogramm. Darüber hinaus wurden Einschätzungen über wirtschaftsrelevante EU-Reformankündigungen geteilt und über die geplanten Zölle der Trump-Administration gesprochen. Der Fach- und Arbeitskräftemangel ist für alle Wirtschafts- und Handelskammern entlang der Brennerroute ein weiteres wichtiges Thema.
In regelmäßigen Abständen treffen sich die Wirtschafts- und Handelskammern entlang der Brennerachse, um grenzüberschreitende wirtschaftspolitische Inhalte zu besprechen. Ziel dabei ist es, wichtige Zukunftsthemen voranzutreiben und die Zusammenarbeit zwischen den Ländern zu stärken.