Chamber of Commerce of Bolzano
Prioritäre Infrastrukturprojekte für Trentino-Südtirol präsentiert

Infrastrukturprojekte für Trentino-Südtirol präsentiert

Handelskammern Trient und Bozen

Data: 
Wednesday, 23 July 2025
Ora: 

Heute wurden in der Handelskammer Trient die Ergebnisse der dritten Ausgabe des „Infrastrukturprogramms“ vorgestellt. Dabei handelt es sich um ein gemeinsames Projekt der Handelskammern von Trient und Bozen im Rahmen des nationalen Programms von Unioncamere, dem Dachverband der italienischen Handelskammern.

Am Vormittag fand in der Handelskammer Trient eine Pressekonferenz mit Michl Ebner, Präsident der Handelskammer Bozen, und Alberto Olivo, Generalsekretär der Handelskammer Trient, statt. Olivo nahm in Vertretung von Präsident De Zordo teil, der aus terminlichen Gründen verhindert war. Gemeinsam mit Uniontrasporti, der Inhouse-Gesellschaft der italienischen Handelskammern, stellten sie die Ergebnisse der dritten Ausgabe des „Infrastrukturprogramms“ vor. Das Projekt wurde im Rahmen des Ausgleichsfonds 2023–2024 von Unioncamere umgesetzt und finanziert. Für die Autonomen Provinzen Trient und Bozen nahmen Mauro Groff, Generaldirektor der strategischen Einheit für Vermögen und Transport, sowie Michael Andergassen, Sonderbeauftragter für Landesmobilitätsplanung und Verkehrssteuerung, an der Veranstaltung teil.

Zu Beginn der Veranstaltung betonte Michl Ebner, Präsident der Handelskammer Bozen, stellvertretend auch für Präsident De Zordo: „Ein gut ausgebautes, vernetztes Infrastruktursystem ist für Trentino-Südtirol von strategischer Bedeutung. Dieses Ziel erfordert langfristige Planung sowie die enge Zusammenarbeit aller relevanten Akteure. Die Handelskammern leisten hierzu einen entscheidenden Beitrag, indem sie die Bedürfnisse der Wirtschaft bündeln und in den politischen Entscheidungsprozess einbringen.“
Antonello Fontanili, Direktor von Uniontrasporti, präsentierte die Aktivitäten der vergangenen drei Jahre im Rahmen des „Infrastrukturprogramms“: von Konjunktur- und Standortanalysen mit Blick auf regionale Besonderheiten bis hin zu Dialogformaten mit Wirtschaftsverbänden und Webinaren zum nationalen Aufbau- und Resilienzplan (PNRR). Ziel war es, infrastrukturelle Engpässe zu identifizieren und Bewusstsein für zentrale Herausforderungen zu schaffen.

Schwerpunkte seines Vortrags waren die wirtschaftlichen Auswirkungen der Verkehrsbeschränkungen entlang der Brennerachse – insbesondere durch die Tiroler Fahrverbote und die Teilsperrung der Luegbrücke. Letztere verursacht jährliche Mehrkosten von über 90 Millionen Euro für den Güterverkehr. Zusammen mit den durch Tirol veranlassten Maßnahmen summiert sich der Schaden für die Logistikbranche auf rund 460 Millionen Euro pro Jahr.

Zudem herrscht weiterhin Unsicherheit über die Zukunft der Brennerautobahn, da das Konzessionsverfahren derzeit ausgesetzt ist.

Fontanili unterstrich die zentrale Bedeutung des Brenner-Basistunnels (BBT), dessen Baufortschritt bei 86 Prozent liegt und dessen Fertigstellung bis 2032 geplant ist. „Dieses Projekt stellt einen Meilenstein für die europäische Eisenbahnmobilität dar. Es stärkt den Schienengüterverkehr, reduziert den Transitverkehr auf der Straße und leistet ein konkreter Beitrag zur ökologischen Neuausrichtung der Logistik“, so Fontanili.

Auch der Ausbau der Bahnlinie Franzensfeste–Verona schreitet voran. Die Ernennung eines Sonderkommissars für vier vorrangige Abschnitte soll das Genehmigungsverfahren beschleunigen und die Anbindung an den BBT verbessern.
Ein weiteres zentrales Projekt ist der Güterverkehrsterminal in Trient, dessen volle Funktionsfähigkeit für die internationale Anbindung der Region entscheidend ist.

Ing. Mauro Groff, Generaldirektor der strategischen Einheit für Vermögen und Transport der Autonomen Provinz Trient, überbrachte die Grüße von Landesrat Mattia Gottardi (zuständig für Raumordnung, Energie, Verkehr, Sport und Naturschutzgebiete) und bedankte sich für das kontinuierliche Engagement der Handelskammern bei der Analyse und Beobachtung der regionalen Infrastruktur. Groff informierte zudem ausführlich über den Stand der Arbeiten auf den strategisch wichtigen Baustellen, die die zentralen Straßen- und Bahnverbindungen der Provinz Trient betreffen. Landesrat Gottardi betonte am Rande der Landtagssitzung, wie wichtig die Rolle der Region beim Management und bei der Koordination von Projekten sei, die darauf abzielen, die logistische Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und die Städte vom Durchgangsverkehr zu entlasten.

Zum Abschluss betonte Michael Andergassen, Sonderbeauftragter für Landesmobilitätsplanung und Verkehrssteuerung, „Es ist wichtig, die interregionale Zusammenarbeit zu verstärken, um eine integrierte und nachhaltige Infrastruktur der Zukunft aufzubauen. Die Schienen- und Straßeninfrastruktur ist für das Wohlergehen der Gemeinden und die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit von entscheidender Bedeutung. Die Herausforderung, den Verkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern, erfordert Weitblick und Zusammenarbeit. In diesem Zusammenhang kommt der Brennerachse und dem BBT eine strategische Rolle zu, nicht nur auf lokaler, sondern auch auf europäischer Ebene. Die Relevanz leistungsfähiger Infrastrukturen wird auch im neuen mehrjährigen Finanzrahmen der Europäischen Kommission deutlich unterstrichen: Die erneute Bereitstellung gezielter Haushaltsmittel für den Infrastrukturbereich bestätigt die strategische Bedeutung dieser Projekte für die langfristige Entwicklung Europas.“

Contact

Elisa Visigalli

Trasporti e mobilità

0471 945 707