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Industrielle Metrologie
Italien
INRIM - NATIONALES INSTITUT FÜR METROLOGISCHE FORSCHUNG
Das INRIM entstand 2006 aus dem Zusammenschluss zweier historischer Forschungseinrichtungen, dem Istituto Elettrotecnico Nazionale Galileo Ferraris und dem Istituto di Metrologia Gustavo Colonnetti, die im letzten Jahrhundert in Turin gegründet wurden.
INRiM ist ein öffentliches wissenschaftliches Forschungsinstitut, das als Italiens nationales Metrologieinstitut fungiert und für einen Großteil der Metrologie, der Wissenschaft vom Messen, zuständig ist.
Das INRiM erstellt, pflegt und entwickelt nationale Referenznormale für die sieben Basiseinheiten des Internationalen Systems (SI) - Meter, Kilogramm, Sekunde, Ampere, Kelvin, Mol und Candela - und die davon abgeleiteten Einheiten. Durch diese Normen gewährleistet sie die Zuverlässigkeit der Messungen auf nationaler Ebene und ihre Vergleichbarkeit auf internationaler Ebene.
Die metrologische Grundlagenforschung wird durch Grundlagen- und angewandte Forschung in zahlreichen Bereichen unterstützt und ergänzt: Materialwissenschaft, Nanowissenschaft, Quantenoptik, Entwicklung innovativer Messtechnologien und -instrumente.
Um den Bedürfnissen der Industrie gerecht zu werden, verfügt das Institut über eine Struktur, die sich der Innovation und den fortschrittlichen technologischen Dienstleistungen widmet und die direkt mit den Unternehmen und der Produktionswelt interagiert und Beratungs-, Kalibrierungs- und Prüfdienstleistungen anbietet.
Das INRiM unterstützt das Nationale Kalibrierungssystem, indem es die Qualität der messtechnischen Referenzen garantiert und für die Verbreitung der nationalen Normale für die Maßeinheiten sorgt.
Seit dem Jahre 1979 haben die primären metrologischen Institute, das Institut für Metrologie "Gustavo Colonnetti" des Consiglio Nazionale delle Ricerche, das Nationale elektrotechnische Institut Galilei Ferraris und INMRI des ENEA über ihre Strukturen zur Akkreditierung, viele sekundäre Kalibrierlaboratorien wie die "Laboratori di taratura" akkreditiert. Um ein Laboratorium als "Laboratorio di taratura" zu akkreditieren, behilft sich das LAT der Experten der primären nationalen und internationalen Institute, die in der Eigenschaft als technische Inspektoren, die Vorgangsweisen der Akkreditierung, Beibehaltung, Erweiterung oder Reduzierung, Suspendierung oder Aufhebung der Akkreditierung anwenden.
Die Vorgangsweise der Anfangsakkreditierung ist mit der Ausstellung des Akkreditierungszertifikates beendet, in dem das LAT dem Laboratorium die Kompetenz über die Durchführung der Kalibrierungen bescheinigt, die auf Dauer den Bezug zu den nationalen oder internationalen Normalen sichert und erkennt dem Laboratorium die Möglichkeit an, LAT Kalibrierungsprotokolle auszustellen, die im Briefkopf die Bezeichnung "LAT - Laboratorio di taratura" tragen. Die Kalibrierungsprotokolle werden für die Messgeräte, den Bereichen, den Unsicherheiten und die Messbedingungen ausgestellt, die in einer eigenen Akkreditierungstabelle aufscheinen.
Diese Protokolle, die dieselbe technische Gültigkeit haben wie jene, die von den primären metrologischen Instituten ausgestellt werden, garantieren, natürlich unter der Berücksichtigung der erklärten Unsicherheitswerte, den Bezug der kalibrierten Geräte. Diese haben nicht nur auf nationaler Ebene Anklang gefunden, sondern auch in steigendem Maße auf internationaler Ebene, dank der gegenseitigen Vereinbarungen der Anerkennung zwischen LAT und anderen gleichwertigen akkreditierten Stellen verschiedener Länder.
Österreich
Physikalisch-technischer Prüfdienst (PTP)
In vielen Gebieten, die außerhalb des Bereiches des gesetzlichen Messwesens liegen, muss die Qualität von Messungen ebenfalls sichergestellt werden und gleiches Maß für alle gewährleistet sein. Dies erfolgt durch Prüfung oder Kalibrierung von Messgeräten (Kalibrieren bedeutet das Feststellen und Dokumentieren der Abweichung der Anzeige eines Messgerätes vom richtigen Wert der Messgröße). Gerade im Hinblick auf QMS (Qualitäts-Management-Systeme) bei der Herstellung von Produkten oder der Erbringung von Dienstleistungen müssen die verwendeten Messgeräte regelmäßig kalibriert werden, damit sie auf die nationalen Mess-Normale rückführbar sind. Diese Dienstleistung, Kalibrierung durch direkten Anschluss an die nationalen Mess-Normale, wird exklusiv durch das BEV im Rahmen des PTP angeboten. Eine weitere Dienstleistung des PTP ist die Vermittlung von Know-how in Messtechnik und Qualitätsmanagement in Seminaren und durch Beratungen.
Schweiz
Schweizerische Akkreditierungsstelle
Die Schweizerische Akkreditierungsstelle (SAS) ist verantwortlich für alle Akkreditierungen im gesetzlich geregelten und nicht geregelten Bereich. Als Institution des Bundes basiert sie auf der Akkreditierungs- und Bezeichnungsverordnung (AkkBV), die 1991 in Kraft gesetzt und 1996 revidiert worden ist. Aufgrund dieser Verordnung (Stand am 09. Dezember 2003) erteilt der Leiter der SAS nach gründlicher Begutachtung durch die SAS und der Stellungnahme der Eidgenössischen Akkreditierungskommission (AKKO) die Akkreditierung. Die durch den Bundesrat eingesetzte Kommission besteht aus elf Vertretern der Schweizer Industrie, der eidgenössischen und kantonalen Behörden sowie der Universitäten.
Deutschland
Deutscher Kalibrierdienst bei der Physikalisch - Technischen Bundesanstalt
Der Deutsche Kalibrierdienst (DKD) ist ein Zusammenschluss von Kalibrierlaboratorien aus Industrieunternehmen, Forschungsinstituten, technischen Behörden, Überwachungs- und Prüfinstitutionen. Diese Laboratorien werden von der Akkreditierungsstelle des Deutschen Kalibrierdienstes akkreditiert und überwacht. Sie führen Kalibrierungen von Messgeräten und Maßverkörperungen für die bei der Akkreditierung festgelegten Messgrößen und Messbereiche durch. Die von ihnen ausgestellten DKD-Kalibrierscheine sind ein Nachweis für die Rückführung auf nationale Normale, wie sie von der Normenfamilie DIN EN ISO 9000 und der DIN EN ISO/IEC 17025 gefordert werden.
Kalibrierungen durch DKD-Laboratorien geben dem Anwender Sicherheit für die Verlässlichkeit von Messergebnissen, erhöhen das Vertrauen der Kunden und die Wettbewerbsfähigkeit auf dem nationalen und internationalen Markt. Sie dienen als messtechnische Grundlage für die Mess- und Prüfmittelüberwachung im Rahmen des Qualitätsmanagements.
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