Chamber of Commerce of Bolzano

Impulse der Handelskammer für Wirtschaft und Gesellschaft: Wettbewerbsrelevanten Infrastrukturen Vorrang geben

Data: 
Thursday, 15 October 2015
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Eine gute Infrastrukturausstattung ist für die Wettbewerbsfähigkeit eines Wirtschaftsstandortes unerlässlich. Südtirol hat einen ausgezeichneten Standard bei der Ausstattung mit öffentlichen Infrastrukturen erreicht. „Aufgrund der beschränkten öffentlichen Mittel wird es in Zukunft aber nötig sein, die Investitionen noch stärker auf einige strategische Bereiche zu konzentrieren“, unterstreicht Handelskammerpräsident Michl Ebner.

So sind unter anderem zufriedenstellende Verkehrs- und Kommunikationsinfrastrukturen Grundvoraussetzung für die wirtschaftliche Entwicklung. Hier weist Südtirol gewisse Defizite auf. Der Indikator der kontinentalen Erreichbarkeit des Schweizer Forschungsinstituts BAK Basel Economics misst die Qualität der Verbindungen zwischen den europäischen Regionen und zeigt ganz deutlich, dass die Erreichbarkeit Südtirols schlechter ist als jene der benachbarten Alpengebiete.

In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche wichtige Investitionsprojekte durchgeführt. Das Straßennetz wurde durch Dorfumfahrungen und neue Tunnels im ganzen Land verbessert und das Basisnetz der Glasfaserverbindung wurde fast fertig gestellt. Doch es gibt noch viel zu tun; zum Beispiel die landesweite Vervollständigung des Telekommunikationsnetzes mit der „letzten Meile“.

Die Impulse der Handelskammer zum Thema Infrastrukturen:

  • Für alle Investitionsprojekte muss eine Kosten-Nutzen-Analyse durchgeführt werden, bei der alle Alternativen abgewogen und Instandhaltungs- und Folgekosten berücksichtigt werden.
  • Bei der Realisierung von Infrastrukturprojekten und öffentlichen Bauten soll die Zusammenarbeit mit dem Privaten Sektor ausgebaut werden, auch durch die Anwendung von „Projekt Finance“-Modellen oder „Public-Private-Partnership“ (PPP).
  • Investitionen in öffentliche Einrichtungen (wie Schulen und Altersheime) und Sportanlagen müssen im Verhältnis zu den tatsächlichen Notwendigkeiten stehen.
  • Es ist wünschenswert, die öffentlichen Gebäude energetisch zu sanieren, um die laufenden Ausgaben zu senken, die Umwelt zu schonen und dem Bausektor einen Anschub zu geben.
  • Eine angemessene Erreichbarkeit Südtirols über Straßen, Schienen und auf dem Luftweg, muss weiterhin ein prioritäres Ziel sein.
  • Die Inbetriebnahme des Brennerbasistunnels und der Ausbau der Zulaufstrecken sind notwendig, da diese Infrastrukturen wesentlich zur Verbesserung des Schienentransports von Waren und Personen beitragen können und die negativen Auswirkungen des Transitverkehrs auf der Brennerachse mildern werden.
  • Die kapillare Vervollständigung des Glasfasernetzes ist sowohl für Unternehmen als auch für die gesamte Bevölkerung äußerst wichtig.

Für weitere Informationen steht die Handelskammer Bozen zur Verfügung, Ansprechpartner Alfred Aberer, Tel. 0471 945 612, E-Mail: alfred.aberer@handelskammer.bz.it.