Chamber of Commerce of Bolzano

Impulse der Handelskammer für Wirtschaft und Gesellschaft: Entwicklungsmöglichkeiten für die Täler schaffen

Data: 
Wednesday, 09 December 2015
Ora: 

Um der Bedrohung der Abwanderung aus peripheren Gemeinden des Landes entgegenzuwirken, ist es notwendig, die Entwicklungsmöglichkeiten der Wirtschaft in abgelegenen Tälern zu fördern. „Die kleinen Betriebe, sind für die Nahversorgung der Bevölkerung gerade in abgeschiedenen Gemeinden von zentraler Bedeutung und steigern die Lebensqualität eines jeden Ortes“, unterstreicht Handelskammerpräsident Michl Ebner.

Insgesamt wächst die Bevölkerung in Südtirol an. Betrachtet man aber die Südtiroler Gemeinden einzeln, so zeigen sich deutliche Unterschiede. Während die Bevölkerung in den Städten, Talgemeinden und gut erreichbaren Ortschaften stark zugenommen hat, wurde in einigen abgelegenen Gemeinden entlang der Landesgrenzen und besonders im Westen Südtirols eine Bevölkerungsabnahme verzeichnet. Dies ist insofern bedenklich, als eine ausgewogene soziale und wirtschaftliche Entwicklung aller Landesteile eine wesentliche Stärke Südtirols ist.

Auch in Zukunft sollen in Südtirol Rahmenbedingungen geschaffen werden, die für alle Bürger vergleichbare Lebens- und Arbeitsbedingungen sicherstellen. Um die Bevölkerungsabwanderung aus schwächer entwickelten Gebieten einzudämmen, müssen Arbeitsplätze geschaffen und eine bessere Lebensqualität angestrebt werden. Dazu braucht es in den Ortschaften Strukturen der Nahversorgung wie z. B. Geschäfte und Gasthäuser, aber auch landwirtschaftliche Betriebe, die die Landschaft pflegen.

Michl Ebner, Präsident der Handelskammer Bozen, betont: „Die Förderung der Nahversorgung und die Eindämmung der Abwanderung sind zentrale Aufgaben der Südtiroler Wirtschaftspolitik. Darum ist es wichtig, dass auch die Betriebe in der Peripherie von ihrer Arbeit leben können.“

 

Die Impulse der Handelskammer zum Thema Entwicklungsmöglichkeiten für die Täler:

  • Die Initiativen des LEADER-Programms, die in der Vergangenheit in strukturschwachen Gebieten unternommen wurden, waren sehr wichtig. Die abwanderungsgefährdeten Gebiete brauchen auch in Zukunft Unterstützung, um die Wettbewerbsnachteile überwinden zu können.
  • Positive Beispiele kommen aus der Schweiz und aus Österreich, wo bereits seit einiger Zeit verschiedene Maßnahmen zur Bekämpfung der Abwanderung aus den Berggemeinden umgesetzt werden. Dazu gehören die Förderung des Tourismus und der lokalen Besonderheiten und Produkte.
  • Ebenso wichtig ist der Ausbau von Handwerkerzonen in Randgebieten des Landes, um Entwicklungs- und Einkommensmöglichkeiten für die lokale Bevölkerung zu schaffen. Wo eine Niederlassung von Betrieben direkt in den peripheren Gemeinden nicht möglich oder wirtschaftlich nicht sinnvoll ist, sollte man versuchen, neue Unternehmen in der näheren Umgebung anzusiedeln.
  • Die Nahversorgung muss weiterhin gefördert werden, da sie eine grundlegende Voraussetzung für eine höhere Lebensqualität in den kleinen Gemeinden unseres Landes ist.
  • Die Holzverarbeitung und ihre nachgelagerten Bereiche können eine Chance für den ländlichen Raum darstellen.
  • Eine gute Erreichbarkeit und effiziente Datenverbindungen sind auch in Randgebieten sehr wichtig, um die Nachteile gegenüber den größeren Ortschaften möglichst einzuschränken.
  • Zu berücksichtigen sind auch Kooperationsmöglichkeiten zwischen Nachbargemeinden, um die Dienste an Bürger und Unternehmen zu verbessern.

Für weitere Informationen steht die Handelskammer Bozen zur Verfügung, Ansprechpartner Alfred Aberer, Tel. 0471 945 612, E-Mail: alfred.aberer@handelskammer.bz.it.