Contrast:High contrast|Normal view
Bail in: Tagung zum Thema Bankensanierung
Data:
Friday, 22 April 2016
Ora:
Die Handelskammer Bozen hat in Zusammenarbeit mit der regionalen Kommission der italienischen Bankenvereinigung ABI die Tagung Bail in organisiert. Dabei ging es um die von der Europäischen Bankenunion eingeführten Instrumente zur Lösung von Bankkrisen und die Auswirkungen, die eine Krise auf die Geschäftsbeziehungen zwischen Bank und Unternehmen und somit auf die Wirtschaft haben kann.
Die EU-Richtlinie 2014/59 ist seit 1. Januar 2016 in Kraft. Diese Richtlinie verlangt einheitliche Regeln für die Abwicklung von Bankenkrisen für alle EU-Mitgliedsstaaten. Vor allem werden die Möglichkeiten für die finanzielle Unterstützung durch die öffentliche Hand einer in Not geratenen Bank eingeschränkt. Ein Instrument zur Lösung von Bankenkrisen ist das Bail in. Es sieht vor, dass die Rettung aus einer Notlage durch die Bank selbst erfolgen muss, durch das Aufbringen von internen Ressourcen.
Im Falle einer Krise ist der erste Schritt, den das Bail in vorsieht, die vollständige oder teilweise Verminderung des Nennwertes der Aktie bis zum Ausgleich des Verlustes. Weitere Schritte zur Deckung potentieller Verluste betreffen die folgenden Verbindlichkeiten in dieser Reihenfolge: 1. Aktien und andere Eigenkapitalinstrumente, 2. nachrangige Anleihen, 3. erstrangige Anleihen und Einlagen von Großunternehmen und 4. Einlagen von natürlichen Personen und kleinen und mittleren Unternehmen, wenn diese die 100.000 Euro Grenze überschreiten. Der Bankeinlagensicherungsfonds sichert alle Einlagen bis zu einer Höhe von 100.000 Euro.
„Die von Seiten der Europäischen Bankenunion eingeführten Neuerungen sind auch für die lokalen Wirtschaftstreibenden von großer Bedeutung. Die Tagung verfolgt das Ziel, vor allem die heimischen Unternehmen über das Bail in zu informieren“, sind sich Paul Gasser, Präsident der regionalen ABI-Kommission und Handelskammerpräsident Michl Ebner einig.
In das Thema führte Luigi Parisotto, Direktor der Bozner Filiale der Banca d’Italia ein. Die Vorträge hielten Laura Zaccaria, die Verantwortliche für die Direktion zu den Bestimmungen und Abgaben der italienischen Bankenvereinigung ABI und Roberto Cercone von der bei der Banca d’Italia eingerichteten Einheit für die Krisenabwicklung und -verwaltung.
Weitere Informationen erteilt die Handelskammer Bozen, Ansprechpartner Alfred Aberer, Tel. 0471 945 612, E-Mail: alfred.aberer@handelskammer.bz.it.
Paul Gasser, Michl Ebner, Laura Zaccaria, Luigi Parisotto, Roberto Cercone (c) Raiffeisenverband Südtirol