Chamber of Commerce of Bolzano

Wirtschaftsbarometer Baugewerbe

Das Geschäftsklima im Südtiroler Bauwesen steigt deutlich

Data: 
Friday, 14 December 2018
Ora: 

Das Geschäftsklima im Südtiroler Bauwesen steigt deutlich. Dies ergibt sich aus der Herbstausgabe des Wirtschaftsbarometers des WIFO – Instituts für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen. Mehr als neun von zehn Unternehmen beurteilen die im Jahr 2018 erreichte Ertragslage als positiv und für 2019 erwarten sogar 93 Prozent ein zufriedenstellendes Betriebsergebnis. Die steigende Nachfrage hat auch zu einem deutlichen Zuwachs der Beschäftigung geführt.

Heuer hat sich das Geschäftsklima im Baugewerbe deutlich verbessert. 91 Prozent der Unternehmer und Unternehmerinnen bewerteten die Ertragslage im Jahr 2018 als positiv und 93 Prozent sind optimistisch im Hinblick auf 2019. Diese Prozentsätze sind die höchsten des letzten Jahrzehnts und bestätigen den positiven Trend der Branche.

Ertragslage im Baugewerbe

Der Optimismus ist vor allem auf das Umsatzwachstum auf dem Südtiroler Markt zurückzuführen. Das Geschäftsvolumen bei Kund/innen der anderen italienischen Provinzen ist hingegen leicht rückläufig. Die durchschnittliche Auslastung der Produktionskapazität liegt bei 87 Prozent. Der Kostenanstieg war heuer gering und der Anstieg der Nachfrage und der Verkaufspreise ermöglichten, die betriebliche Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Einige Unternehmen berichten jedoch von einer Verschlechterung der Zahlungsmoral der Kund/innen.

Die steigende Nachfrage hat auch zu einer höheren Beschäftigung geführt. Zwischen Januar und Oktober 2018 lag die Anzahl der Arbeitnehmer/innen in der Südtiroler Bauwirtschaft durchschnittlich bei über 17.000, was einem Plus von 5,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Dieser Anstieg der Mitarbeiterzahl ist vor allem bei den größeren Unternehmen feststellbar.

Die befragten Unternehmen gehen davon aus, dass sich der Beschäftigungsanstieg auch 2019 fortsetzen wird. Beim Umsatz wird ein Wachstum im Hoch- und Tiefbau erwartet, im Anlagenbau und bei den Fertigstellungsarbeiten könnte es hingegen zu einem leichten Rückgang kommen.

Innerhalb des Baugewerbes zeigt sich im Tiefbau die größte Zufriedenheit mit der Rentabilität im Jahr 2018. In der Hochbaubranche kann man die höchste Erwartungshaltung für die Zukunft feststellen: Alle Unternehmen dieser Sparte erwarten ein zufriedenstellendes Betriebsergebnis im Jahr 2019.

Ertragslage nach Branchen

Der Präsident der Handelskammer Bozen, Michl Ebner, ist über das gute Geschäftsklima erfreut und unterstreicht die große wirtschaftliche Bedeutung des Bausektors: „Die Infrastrukturen stellen nicht nur eine strategische Investition für die gesamte Wirtschaft dar, sondern schaffen bereits während der Bauphase Arbeitsplätze und Einkommen für viele Familien.“

Weitere Auskünfte erteilt das WIFO, Ansprechpartner Luciano Partacini, Tel. 0471 945 700, E-Mail: luciano.partacini@handelskammer.bz.it oder Nicola Riz, Tel 0471 945 721, E-Mail: nicola.riz@handelskammer.bz.it

Nachfolgend die Stellungnahmen der Vertreter der Wirtschaftsverbände:

Michael Auer, Präsident Kollegium der Bauunternehmer    
„Die Bauindustrie hat sich in den letzten Monaten als Jobmotor erwiesen. Unsere Unternehmen haben in Digitalisierung und neue Technologien investiert, vor allem aber in die Menschen: sowohl durch die Schaffung neuer Arbeitsplätze als auch durch Aus- und Weiterbildung in den Betrieben. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, sind wir nun gemeinsam gefordert, bei den Jugendlichen Begeisterung für den Bau zu schaffen!“

Hubert Gruber, Baugruppenobmann im lvh          
„Kund/innen und Planer/innen haben wieder höheres Vertrauen in das Bauhandwerk. Dank der positiven Wirtschaftsentwicklung und vieler neuer Technologien sind Berufe im Baugewerbe wieder begehrenswert. Ein Problem stellt aber die Preispolitik dar. Trotz voller Auftragsbücher gelingt es nicht die Preise anzuheben, um einen angemessenen Gewinn und Rücklagen für Investitionen und eventuelle Ausfälle zu bilden. Daran müssen wir arbeiten, um weder den Markt kaputt zu machen noch die Qualität zu vernachlässigen.“