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Wirtschaft braucht effiziente Infrastrukturen
Die Erreichbarkeit Südtirols ist ein entscheidender Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und somit auch für den Wohlstand Südtirols. Die Verkehrsentwicklung auf der Brennerachse zeigt, dass das Verkehrsaufkommen auf Straße und Schiene kontinuierlich ansteigen. Auch die Ticket-Entwertungen der öffentlichen Verkehrsmittel nehmen jährlich zu. Intakte Infrastrukturen und reibungslose Verkehrsdienstleistungen müssen deshalb auch in Zukunft garantiert werden.
Dass die Südtiroler Unternehmen auf funktionierende Verkehrsinfrastrukturen angewiesen sind, zeigt beispielsweise der Außenhandel: So wurden im Jahr 2017 4,8 Milliarden Euro an Güter exportiert, wobei die Hauptzielländer Deutschland, Österreich, die Schweiz, Frankreich und die USA waren. Hauptsächlich Maschinen und Anlagen, Nahrungsmittel und landwirtschaftliche Produkte wurden über die Grenzen transportiert.
Mit 7,5 Millionen touristischen Ankünften und 33,3 Millionen Nächtigungen im vergangenen Jahr ist auch die Tourismusbranche stark verkehrsabhängig. Schließlich kommen 80 Prozent der Gäste – meist mit dem eigenen Fahrzeug - aus Deutschland und dem restlichen Italien angereist. Durchschnittlich 4,5 Tage lang verbringen sie ihren Urlaub in Südtirol.
Hinzu kommt, dass auch 76 Prozent der Südtiroler Berufspendler/innen, die einer Arbeit außerhalb ihrer Wohnsitzgemeinde nachgehen, das Auto verwenden, um zu ihrem Arbeitsplatz zu kommen. Weitere 18 Prozent nutzen die öffentlichen Verkehrsmittel für den Weg zur Arbeit. Jeder vierte Pendler ist dabei über eine halbe Stunde lang unterwegs.
Die Realisierung des Brennerbasistunnels kann entscheidend zur Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene und der Entlastung der Autobahn beitragen. Allerdings ist es notwendig, alle Verkehrsinfrastrukturen des Landes weiter zu modernisieren und die Dienste des öffentlichen Personennahverkehrs auszubauen. Denn nur wenn eine gute Erreichbarkeit nach und innerhalb Südtirols garantiert ist, kann die wirtschaftliche Entwicklung und der Wohlstand des Landes gesichert werden.
Weitere Auskünfte erteilt das WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung, Ansprechpartner ist Georg Lun, Tel. 0417 945 708, georg.lun@handelskammer.bz.it