Handelskammer Bozen
Astrid Steinmayr Clara

Astrid Steinmayr Clara

Die Klare
Datum:  November 2024

Astrid Steinmayr Clara kann für eine Sache kämpfen, beweist Ausdauer und kommt an ihr Ziel. Sie sagt, was sie denkt und entscheidet mit dem Herzen. Seit neun Jahren verantwortet sie die Verwaltung des Installateurbetriebes Termoclara in St. Martin in Thurn.

Warum sind Sie 2015 in den Betrieb Ihres Mannes Elmar Clara eingestiegen?
Astrid Steinmayr Clara: Nach der Geburt der Kinder war ich mehr zu Hause. Da sich unsere Wohnung direkt über dem Betriebsgebäude befindet, habe ich das geschäftige Treiben intensiver mitbekommen. Mein Mann brauchte Unterstützung, ich kannte die Verwaltungstätigkeit aus meinen früheren Beschäftigungen und habe mich auf die Herausforderung eingelassen.

Tun Sie sich leicht, Mitarbeitende zu finden?
Wir können uns glücklich schätzen, dass viele Mitarbeiter, die in unserem Betrieb angefangen haben, bis heute geblieben sind. Aber leider spüren auch wir den Fachkräftemangel, wie in allen Sektoren. Lehrlinge sind Mangelware. Vielleicht ist das auch auf die mangelnde schulische Weiterbildung in unserem Sektor in Südtirol zurückzuführen. Es sollte nicht sein, dass man dafür ins Ausland gehen muss, weil von politischer Seite zu wenig Interesse besteht. In den Schulen herrscht immer noch das Klischee, dass Kinder studieren müssen. Viele wissen überhaupt nicht, welch tolle Jobs sie ausüben können und wie wichtig wir für die Gesellschaft sind.

Wer sind Ihre Kund/innen?
Das Gadertal lebt vor allem vom Gastgewerbe. Wir machen viel für Hotels und Wohnungen. Aufträge von öffentlicher Seite, aus dem Handel, Handwerk und von Privatpersonen gehören auch dazu.

Welche Führungskompetenzen schätzen Sie?
Die wichtigste Führungskompetenz ist meines Erachtens die zwischenmenschliche Kommunikation und das Zuhören. Ein effektives Management funktioniert aber nur, wenn man sich die Zeit nimmt, Kompetenzen aufzufrischen und weiterzuentwickeln.

Wie stärken Sie das Team?
Bei unseren Angestellten handelt es sich in erster Linie um Menschen und Freunde mit Freuden, Sorgen und Veränderungen in ihrem Leben. Man muss den Mitarbeitenden zuhören, sie wollen gefördert werden und sich einbringen können. Sie brauchen klare Ziele, Motivation und Lob, wenn sie einen tollen Job erledigt haben. An Jubiläen oder Geburtstagen gratulieren wir, am Freitagabend trinken wir ein Bier zusammen, schließen den Betrieb zu Ferragosto, organisieren Feste mit den Familienangehörigen und gehen manchmal auch mal zum Gokartfahren.

Führen Frauen anders?
Weibliche Führungskräfte sind emotionaler, nachgiebiger, genauer, wissen meist, was sie wollen und bringen das klar zum Ausdruck. Frauen haben vielleicht andere Schwerpunkte als Männer. Sie müssen sich in männlich geprägten Kontexten stärker bewähren, damit sie ernst genommen und verstanden werden. Ich freue mich, wenn ich selbstbewusste Frauen erlebe, schätze ihr Auftreten, eifere ihnen nach. Ich möchte etwas bewirken, eine Spur hinterlassen. Dafür brauche ich Ziele, beschreite gerne neue Wege und gehe sie konsequent.

Kurzbiografie

Astrid Steinmayr Clara, Jahrgang 1976, ist in Corvara aufgewachsen. Sie und ihr Mann Elmar Clara sind Eltern von drei Kindern. Im Jahr 2015 stieg Astrid Steinmayr Clara in das Installations-Unternehmen Termoclara in St. Martin in Thurn ein, übernahm Sekretariatsarbeiten, setzte sich mit Angebotslegung, Einkauf, Lieferanten und Fakturierung auseinander und ist heute Geschäftsführerin des Familienbetriebs. Ihr Mann ist Inhaber und gesetzlicher Vertreter, leitet die technischen Belange und koordiniert die Tätigkeiten auf den Baustellen. Seit 2020 beschäftigen Elmar und Astrid Clara neben zwei Büroangestellten und acht Hydraulikern auch einen Elektrotechniker, der sich um technische Regelungen und Wartung kümmert.

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