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IMPULSE 2026
Die Handelskammer Bozen hat kürzlich gemeinsam mit dem Südtiroler Wirtschaftsring das Dokument „IMPULSE 2026 – Wirtschaftspolitische Vorschläge für ein wettbewerbsfähiges Südtirol“ präsentiert.
Südtirol befindet sich in einer Phase tiefgreifender Veränderungen. Die Herausforderungen der Gegenwart – vom strukturellen Arbeits- und Fachkräftemangel über die digitale und ökologische Transformation bis hin zu den geopolitischen Unsicherheiten – erfordern entschlossenes, strategisches Handeln.
Vor kurzem hat die Handelskammer Bozen gemeinsam mit dem Südtiroler Wirtschaftsring das Dokument „IMPULSE 2026 – Wirtschaftspolitische Vorschläge für ein wettbewerbsfähiges Südtirol“ im Rahmen einer Pressekonferenz präsentiert, mit welchem die beiden Partner die Aufmerksamkeit auf die dringlichsten Herausforderungen lenken und gleichzeitig konkrete Lösungsansätze aufzeigen möchten.
Die zentralen Handlungsfelder
- Fachkräfte sichern und entwickeln: Um Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern, braucht es eine mehrdimensionale Strategie: Ausbau der dualen Ausbildung, Förderung von MINT-Kompetenzen, lebenslanges Lernen sowie Stärkung des Welcome-Centers zur Rückgewinnung und Integration von Talenten.
- Erwerbsbeteiligung erhöhen: Eine zentrale Rolle zur effizienteren Nutzung des verfügbaren Arbeitskräftepotentials spielt die Verlängerung der Lebensarbeitszeit – nicht nur im Sinne einer pauschalen Anhebung des Renteneintrittsalters, sondern durch flexiblere Übergänge in den Ruhestand, bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf und Anreize für längeres Arbeiten.
- Regionale Wertschöpfung stärken: Die Förderung lokaler Wirtschaftsstrukturen ist ein zentraler Beitrag zu Nachhaltigkeit, Krisenresilienz und Identität. Stabile Nahversorgungsnetze, kurze Transportwege und regionale Produktion erhöhen die Versorgungssicherheit, reduzieren Abhängigkeiten und stärken die Wertschöpfung vor Ort.
- Internationalisierung forcieren: Um langfristig wettbewerbsfähig zu sein, muss Südtirol die Internationalisierung seiner Wirtschaft konsequent und strategisch vorantreiben. Es ist deshalb notwendig, den Zugang zu Exportfinanzierungen zu erleichtern, neue Märkte zu erschließen und internationale Forschungskooperationen auszubauen.
- Öffentliche Investitionen steigern: Südtirol benötigt leistungsfähige Infrastrukturen, digitale Netze und zukunftsorientierte öffentliche Dienstleistungen. Der öffentliche Investitionsanteil im Landeshaushalt ist dabei ein zentraler Hebel zur Förderung von Produktivität, Klimaschutz, regionaler Gerechtigkeit und technologischer Modernisierung.
- Forschung und Innovation stärken: Angesichts globaler Megatrends wie Digitalisierung, Klimawandel und demografischem Wandel gilt es, weiterhin gezielt in Forschung, angewandte Entwicklung und die Verbreitung neuer Technologien zu investieren. Gerade in Zeiten von Fachkräftemangel können Automatisierung, KI und smarte Prozesse Produktivität sichern.
- Digitalisierung als Standortmotor nutzen: Für unser Land bietet die Digitalisierung die Chance, trotz begrenzter Ressourcen wirtschaftlich dynamisch, sozial inklusiv und verwaltungstechnisch effizient zu bleiben. Voraussetzung ist der gezielte Ausbau digitaler Infrastruktur, Kompetenzen und öffentlicher Dienste.
- Energie zukunftssicher machen: Südtirol steht vor der Aufgabe, seine Energieversorgung zukunftssicher und klimaneutral zu gestalten. Der Schlüssel dazu liegt in einem ambitionierten Ausbau erneuerbarer Energien und einer konsequenten Modernisierung der Netzinfrastruktur.
- Raumordnung wirtschaftsfreundlich gestalten: Bei der Umsetzung des neuen Raumordnungsgesetzes gilt es, die wirtschaftliche Entwicklung und den Flächenschutz in Balance zu bringen. Unternehmen brauchen auch in Zukunft ausreichend Raum für Innovation, Wachstum und Beschäftigung.
- Mobilität und Erreichbarkeit zukunftsfähig ausbauen: Im Sinne einer leistungsfähigen, klimafreundlichen und leistbaren Mobilität steht Südtirol vor zwei Herausforderungen: die Verringerung der Verkehrsüberlastung und eine nachhaltigere Gestaltung der Mobilität, ohne dabei Erreichbarkeit und Standortattraktivität zu gefährden.
- Rahmenbedingungen verbessern: Neben den sektorspezifischen Maßnahmen müssen aber auch die allgemeinen Rahmenbedingungen für ein erfolgreiches Wirtschaften verbessert werden. Dazu zählen die Wohnproblematik, die Bildungsgerechtigkeit, die Reform der sozialen Sicherungssysteme und eine Verschlankung der Abläufe in der öffentlichen Verwaltung.
Download
„IMPULSE 2026 Wirtschaftspolitische Vorschläge für ein wettbewerbsfähiges Südtirol“ steht zum Download bereit.









