Handelskammer Bozen
Florika Ngucaj

Florika Ngucaj

Soziales Engagement
Datum:  Juli 2025

Florika Ngucaj führt die Sozialgenossenschaft Xenia mit Offenheit, Empathie und klaren Zielen. Wie sie es schafft, ihre beruflichen Verpflichtungen mit dem Privatleben zu vereinbaren, erzählt sie uns im Interview. 

Wie unterstützt die Genossenschaft Xenia Familien?
Florika Ngucaj: Xenia bietet gezielte, hochwertige Dienstleistungen mit klarem Fokus auf Kinderbetreuung an. Inspiriert von Mutter Teresas Motto zählt für uns nicht das „Was“ oder „Wie viel“, sondern die Liebe, die wir in unser Tun legen. Mit Fürsorge und Hingabe schaffen wir eine inklusive, liebevolle Umgebung und bieten den Familien wertvolle Unterstützung. Jeder Mensch sollte die Möglichkeit haben, sein Potenzial zu entfalten, unabhängig von Herkunft oder Lebenssituation.

Welche Entwicklungen und Projekte sind Ihnen für die Zukunft von Xenia wichtig?
Mein Ziel ist es, Xenia als verlässliche Partnerin für Familien weiter auszubauen. Besonders am Herzen liegen mir die Betreuungsangebote für Kinder. Sie sind unsere Zukunft. Auch die Weiterentwicklung unseres Teams ist ein wichtiger Schwerpunkt unseres Tuns. Durch gezielte Schulungen und faire Arbeitsbedingungen wollen wir sicherstellen, dass unsere Mitarbeiter/innen motiviert und gut ausgebildet sind und bleiben. Zudem möchten wir die Vereinbarkeit von Familie und Beruf nicht nur für die von uns betreuten Familien verbessern, sondern auch für unsere Angestellten.

Wie würden Sie Ihren Führungsstil beschreiben?
Mein Führungsstil basiert auf Respekt, Zuhören und Teamarbeit. Ich lege großen Wert darauf, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem sich jede/r wertgeschätzt fühlt. Klare Strukturen und eine gemeinsame Vision sind wichtig, damit wir als Team zielgerichtet arbeiten können. Vertrauen und Verantwortung gehören für mich zu den zentralen Werten. Ich bin überzeugt, dass Menschen dann am besten arbeiten, wenn sie Freiraum haben, eigene Entscheidungen zu treffen und sich weiterzuentwickeln.

Wie gelingt es Ihnen, Ihre beruflichen Verpflichtungen mit Ihrem Privatleben zu vereinbaren?
Ich habe gelernt, dass es kein starres Gleichgewicht gibt. Es gilt, sich flexibel an die jeweilige Situation anzupassen. Ich setze auf gute Planung und konzentriere mich auf das Wesentliche. Außerdem hilft es mir, klare Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben zu ziehen: Wenn ich bei meiner Familie bin, versuche ich, wirklich präsent zu sein. Und ich nehme mir bewusst Zeit für mich, denn nur wenn ich selbst ausgeglichen bin, kann ich meine Aufgaben gut erfüllen.

Welchen Rat würden Sie jungen Frauen geben, die Führungsverantwortung übernehmen (möchten)?
Glaubt an euch und habt keine Angst, euren eigenen Weg zu gehen. Entschlossenheit, Vorbereitung und Leidenschaft überwinden jedes Hindernis. Talent kennt kein Geschlecht und Führung bedeutet nicht Macht, sondern Dienst und Inspiration. Ich selbst habe viel von Menschen gelernt, die an mich geglaubt haben. Genau das möchte ich weitergeben: Wer den Mut hat, Chancen zu ergreifen, kann Großes bewirken. Frauen bringen wertvolle Stärken in Führungspositionen ein: Empathie, Weitblick und Durchhaltevermögen. Mit Engagement und Authentizität ebnen junge Frauen den Weg für kommende Generationen.

Kurzbiografie

Florika Ngucaj wuchs in Vlora, Albanien, mit drei Schwestern auf, begann in Tirana ein Studium der Biologie und Chemie und folgte der Liebe nach Bozen. An der Universität Trient wechselte sie zu Wirtschaft und absolvierte ihren Master mit Auszeichnung. Von 2009 an unterrichtete sie 15 Jahre lang an einem Bozner Gymnasium Mathematik, half gleichzeitig in der Familien-Pizzeria aus und begleitete mit ihrem Mann eine Tochter (30) und einen Sohn (16) ins Leben. Eltern und Schwestern sind auch nach Südtirol gezogen. Als diese im Jahr 2009 die Sozialgenossenschaft Xenia übernahmen, stieg Florika Ngucaj zunächst nur unterstützend ein. Doch mit dem Wachstum von Xenia wuchs auch ihr Engagement, bis sie die Leitung übernahm.

Xenia ist eine Onlus-Sozialgenossenschaft des Typs A mit Sitz in Bozen, die seit 2009 mit öffentlichen und privaten Einrichtungen zusammenarbeitet und derzeit vier Kindertagesstätten für Kinder von 3 Monaten bis 3 Jahren in Bozen, Kaltern, Pfatten und Salurn führt. Die Sozialgenossenschaft organisiert zudem Sommerbetreuungsprojekte für Kinder und Jugendliche bis 12 Jahren, bietet während des Schuljahres Nachmittagsbetreuung an und engagiert sich durch interkulturelle Mediation. Die pädagogische Arbeit basiert auf den Konzepten der Steiner- und Montessori-Pädagogik. Die Sozialgenossenschaft ist mit dem „audit familieundberuf“ zertifiziert.

Lesen Sie auch

Frauenunternehmen
Unterstützung

Equal Pay Day

Frauenunternehmen
Die Zahl steigt

Frauenunternehmen

Kontakt

Beirat zur Förderung des weiblichen Unternehmertums

0471 945 610