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Wirtschaft = Zukunft
Die Zitronatzitronen von Luciano Ventrone

Die Zitronatzitronen von Luciano Ventrone

Eine Reise zwischen gestern und heute

Die Zitrusfrüchte blicken auf eine jahrtausendelange Reise zurück. Zunächst kamen sie aus der südwestchinesischen Provinz Yunnan nach Persien; anschließend erreichten sie in den ersten Jahrhunderten nach Christus über See und Land die Mittelmeerküsten. Dort verbreiteten sie sich besonders in Andalusien und auf Sizilien, später auch im Rest von Italien und in Portugal, um schließlich sogar bis nach Amerika zu kommen. Den Norden Europas erreichten die Zitrusfrüchte im 15. Jahrhundert, wo sie in die Fürstenhöfe von München, Stuttgart und Prag und in die reichen Bürgerhäuser von Augsburg, Nürnberg und Breslau Einzug hielten.

Die Pampelmuse, die Mandarine und die Zitronatzitrone sind die „echten“ Sorten, aus denen durch Mutationen die Arten und Sorten hervorgingen, die wir heute kennen. Die Zitronatzitrone gelangte als erste Zitrusfrucht in den Mittelmeerraum, da sie aufgrund ihrer Form und Größe besonders beliebt war. Seit Jahrhunderten spielt sie für das jüdische Laubhüttenfest oder Sukkot, mit dem an die Ankunft des Volkes Israel im gelobten Land erinnert wird, eine wesentliche Rolle. Es war jedoch schwierig, an diese Frucht zu kommen: Sie ist nämlich sehr kälteempfindlich und kann daher in vielen Zonen nicht angebaut werden. Die Zitronatzitronen, die gewisse Qualitätsstandards erfüllen mussten, wurden aus dem Mittelmeerraum importiert: aus Kalabrien, der ligurischen Küste und zum Teil auch vom Gardasee. Um sie während des Transports zu schützen, wurden sie in Hanf gehüllt und dann in silbernen Gefäßen aufbewahrt. Da jede Gemeinde nur eine Frucht besitzen durfte, wurde sie verlost.

In der Ausstellung „Zitrusfrüchte in Bozen“ ist das Bild „Il pistacchio“ (Die Pistazie) des zeitgenössischen Künstlers Luciano Ventrone ausgestellt: eine wunderschöne Darstellung eines Korbes mit Zitronatzitronen mit einer kleinen Pistazie obendrauf. Ventrone, ein meisterhafter Vertreter des Hyperrealismus, wird aufgrund der zentralen Rolle, die das Licht in seinen Bildern einnimmt, auch „Caravaggios letzter Erbe“ genannt. Der Künstler ging in seiner Arbeit direkt von den kunstvollen Fotografien von Miranda Gibilisco aus und war daher in der Lage, Details zu erfassen, die mit bloßem Auge nicht erkennbar sind und Betrachterinnen und Betrachter häufig in Staunen versetzen. Die Themen seiner Bilder sind die der alten Meister, während sein Malstil und sein Umgang mit Farbe und Licht zeitgenössisch sind.

Ventrone gehört zu den international renommiertesten Künstlern Italiens. Seine Werke wurden in den wichtigsten Museen und Galerien in Rom, Mailand, London, Singapur, New York und Sankt Petersburg ausgestellt.

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