Südtiroler Qualitätsprodukte
Italien (einschließlich Südtirol) und Deutschland sind die wichtigsten Absatzmärkte für die Südtiroler Qualitätsprodukte Apfel, Speck und Milchprodukte. Das WIFO - Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen hat auf Anregung der IDM Südtirol - Agrar eine repräsentative Befragung in diesen Märkten durchgeführt. Ziel war es herauszufinden, was die Konsument/innen konkret mit Nachhaltigkeit verbinden und welche Aspekte tatsächlich bei den täglichen Kaufentscheidungen berücksichtigt werden.
Im Rahmen der Erhebung wurden 1.275 Haushalte in den Regionen Mittel- und Norditaliens sowie 1.399 Haushalte in Süd- und Westdeutschland zu den Südtiroler Qualitätsprodukten Apfel, Speck und Milchprodukte (Joghurt, Schnittkäse und Mozzarella) befragt. Dabei zeigte sich, dass die Hälfte der Befragten (49,2 Prozent) beim Kauf von Lebensmitteln oft oder sehr oft darauf achtet, dass diese ökologisch und sozial nachhaltig produziert wurden.
Die Konsument/innen in Deutschland und Italien, die Südtiroler Qualitätsprodukte kaufen oder zumindest kennen, verbinden damit mehrheitlich einen guten Geschmack (76,8 Prozent) und eine hohe Qualität, wobei die letztere Eigenschaft für italienische Konsument/innen deutlich wichtiger ist als für deutsche Konsument/innen. Eine umweltschonende Produktionsweise wird dagegen deutlich seltener mit Südtiroler Qualitätsprodukten assoziiert.
Bei der Kaufentscheidung von Obst-, Fleisch- und Milchprodukten sind den Konsument/innen vor allem zwei Themen besonders wichtig: der Schutz der eigenen Gesundheit (z.B. keine gesundheitsgefährdenden Rückstände von Pflanzenschutzmitteln oder Antibiotika) und die Sicherstellung des Tierwohls. Es folgen die „klassischen“ Produkteigenschaften Preis und Geschmack. Weniger wichtig sind ihnen hingegen die biologische Landwirtschaft und ökologische Aspekte wie z.B. geringe Treibhausgasemissionen, geringer Wasserverbrauch oder umweltfreundliche Verpackungen. Soziale Nachhaltigkeitsaspekte wie die Sicherung eines fairen Einkommens für die Landwirt/innen oder die Frage, ob das Produkt aus der EU stammt, sind dagegen kaum kaufentscheidend.
„Die Produzent/innen und Konsortien der Südtiroler Qualitätsprodukte haben bereits viele Schritte in Richtung Nachhaltigkeit gesetzt und noch weitere Maßnahmen geplant. Da den Konsument/innen vor allem das Tierwohl und der Schutz der eigenen Gesundheit am Herzen zu liegen scheint, sollten diese Aspekte in der Vermarktung der Südtiroler Qualitätsprodukte noch stärker aufgegriffen und kommuniziert werden“, kommentiert Michl Ebner, Präsident der Handelskammer Bozen, die Ergebnisse der WIFO-Publikation.
Der Kurzbericht 7.24 „Das Thema Nachhaltigkeit bei der Vermarktung von Südtiroler Qualitätsprodukten: Die Sicht der Konsumenten in Deutschland und Italien“ steht auf der Website zum Download bereit.